Online in E-LIS: NS-Provenienzforschung in der Wienbibliothek im Rathaus (Christian Mertens)

Christian Mertens:
NS-Provenienzforschung in der Wienbibliothek im Rathaus

Online in E-LIS: http://eprints.rclis.org/handle/10760/17813

At the beginning of this survey concerning provenance research in the Vienna City Library there is a brief discussion of the consequences of the »Anschluss« 1938 for the institution and the acquisition policy during the Nazi era. Furthermore the different ways of how questionable acquisitions found their way to the library by means of confiscations, expropriations, sales under pressure or as abandoned property of murdered previous owners after the war are described. In 1999 the City of Vienna committed itself to giving back those objects of art or of cultural interest in its holdings that belonged to victims of the Nazi era to the former owners or their heirs. Based on this decision of the Municipal Council the Vienna City Library has made intensive investigations since that time. The contribution depicts the different phases of provenance research, including analysis of accession journals or heirs’ research, but also the sources as address books or databases.

In diesem Überblick über die Provenienzforschung in der Wienbibliothek im Rathaus wird vorerst kurz auf die Auswirkungen des »Anschlusses« 1938 auf die Institution sowie deren Erwerbungspolitik in der NS-Zeit eingegangen. Beschrieben werden auch die unterschiedlichen Wege »bedenklicher« Erwerbungen in die Bibliothek über Beschlagnahmungen, Enteignungen in Folge von Emigration und Deportation, Verkäufe unter Druck sowie »herrenloses Gut« ermordeter Vorbesitzer. 1999 hat sich die Stadt Wien verpflichtet, jene Kunst- und Kulturgegenstände aus ihren Beständen, die noch von Verfolgten des Nationalsozialismus stammen, an die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger zu übereignen. Auf Basis dieses Auftrags hat die Wienbibliothek seither eine intensive Provenienzforschung betrieben. Dargestellt werden in diesem Beitrag die unterschiedlichen Phasen der Provenienzforschung von der Analyse der Inventare bis hin zur Erbensuche, aber auch Quellen und Hilfsmittel vom Wiener Adressenbuch bis hin zu Datenbanken im World Wide Web.

Die Beiträge des 10. Bandes der Schriften der Vereinigung Öster­rei­chi­scher Bibliothekarinnen und Bibliothekare, der dem Thema „NS-Provenienzforschung an öster­rei­chi­schen Bibliotheken“ gewid­met ist, können mittlerweile auch online aufgerufen werden.

Online-Beiträge von Band 10 der Schriften der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare in E-LIS: e-prints in library and information science: http://eprints.rclis.org/
Interessierte Personen können nach wie vor die gedruckte Version beziehen:
Bruno Bauer, Christina Köstner-Pemsel, Markus Stumpf (Hrsg.): NS-Provenienzforschung an öster­rei­chi­schen Bibliotheken. Anspruch und Wirklichkeit (= Schriften der Vereinigung Öster­rei­chi­scher Bibliothekarinnen und Bibliothekare 10)
542 Seiten, W. Neugebauer Verlag, Graz–Feldkirch, Oktober 2011, Broschur/Fadenheftung, € 59,90
ISBN 978-3-85376-290-5
für VÖB-Mitglieder ermä­ßig­ter Preis € 45,– (nur Direktbezug)
Bestellung per Mail: wnverlag@aon.at

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