Die Angaben zur ÖNB im „Kulturbericht 2014“, S. 136-145
Profil
Die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) ist die Universalbibliothek für alle in Österreich erschienenen oder veröffentlichten Publikationen einschließlich der elektronischen Medien nach Maßgabe der einschlägigen gesetzlichen Regelungen. Kernkompetenz der ÖNB sind die bibliothekarische Erschließung und Bereitstellung von Sammlungsbeständen und der Modernen Bibliothek durch Nutzung zeitgemäßer Informationstechnologien sowie die wissenschaftliche Forschung an Hand der Sammlungsobjekte und deren Präsentation in wechselnden Ausstellungen. Die ÖNB ist Herausgeberin der Österreichischen Bibliographie (aus den Leitlinien für die besondere Zweckbestimmung §13 der Bibliotheksordnung der Österreichischen Nationalbibliothek, BGBl. II, Nr. 402 vom 1. Dezember 2009).
Sammlungen
Die ÖNB umfasst neben der Modernen Bibliothek (Druckschriftensammlung) und Digitalen Bibliothek acht nach Medienarten bzw. Fachgebieten getrennte Spezialsammlungen:
- Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes
- Bildarchiv und Grafiksammlung
- Kartensammlung und Globenmuseum
- Literaturarchiv
- Musiksammlung
- Papyrussammlung und Papyrusmuseum
- Sammlung für Plansprachen und Esperantomuseum
- Sammlung von Handschriften und alten Drucken
Das Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes widmet sich der Sammlung und Erschließung von Dokumenten zu Volksmusik und Volkstanz. Mit seinen Partnerinstitutionen ist es im virtuellen Datenbankverbund der Volksliedarchive in Österreich und Südtirol vernetzt. 2014 wurde insbesondere der Bestand der Liedblätter und Liederbücher weiter erschlossen. Die mit ca. drei Millionen Objekten größte Sammlung Österreichs an fotografischen und druckgrafischen Bilddokumenten wird im Bestand Bildarchiv und Grafiksammlung verwahrt. Der bekannte österreichische Dokumentarfotograf Erich Lessing schenkte der ÖNB 2014 anlässlich seines 90. Geburtstages seine wertvolle, über 60.000 Stücke umfassende Fotosammlung. Die Kooperation mit der Austria Presse Agentur (APA) wurde fortgesetzt, laufend wird eine Auswahl tagesaktueller Fotos zum Zeitgeschehen in den Bestand übernommen. Zum Bestand der Kartensammlung mit dem angeschlossenen Globenmuseum gehören neben Karten ebenso Atlanten, geografisch-topografische Ansichten, geografische Reliefs und die entsprechende historische und aktuelle Fachliteratur. Im Rahmen eines 75.000 Ansichtskarten umfassenden Digitalisierungsprojekts wurden die Georeferenzierungen ergänzt und für die Online-Präsentation, die 2015 erfolgen wird, vorbereitet.
Das Literaturarchiv sammelt und erschließt literarische Vor- und Nachlässe österreichischer AutorInnen ab dem 20. Jahrhundert. 2014 konnte die Sammlung durch die Schenkung des Gesamtnachlasses des bekannten österreichischen Kabarettisten Gerhard Bronner erweitert werden. Er umfasst umfangreiches Textmaterial zu seinen zahlreichen Radio-, Fernseh- und Bühnenauftritten, Lebensdokumente, Fotos sowie Musikaufnahmen. Zudem wurden die Vorarbeiten zum Literaturmuseum im Grillparzerhaus in der Johannesgasse 6, 1010 Wien, fortgesetzt, das im April 2015 eröffnet wurde. Die Musiksammlung, Österreichs größtes Musikarchiv und zugleich moderne musikwissenschaftliche Gebrauchsbibliothek, konnte ihren umfangreichen Bestand zu Alban Berg um einen wichtigen Brief aus der letzten Periode seines Lebens erweitern. Die Papyrussammlung mit dem angeschlossenen Papyrusmuseum zählt mit etwa 180.000 Objekten zu den größten ihrer Art weltweit und wurde 2001 in die UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes Memory of the World aufgenommen. Eine enge Kooperation besteht mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Wien. Ein von der Mellon-Foundation finanziertes großes Projekt zu den früharabischen Papyri wurde im Berichtsjahr planmäßig fortgesetzt. Die Sammlung für Plansprachen mit angeschlossenem Esperantomuseum dokumentiert ca. 500 Plansprachen. 2014 konnte eine interessante Sammlung von 362 Ansichtskarten aus fünf Kontinenten an den portugiesischen Offizier Carlos de Andrade, geschrieben in Esperanto, erworben werden. Die Sammlung von Handschriften und alten Drucken umfasst einen der bedeutendsten Bestände an historischen Handschriften aus nahezu allen großen Schriftkulturen, weiters Korrespondenzen und Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten sowie eine herausragende Sammlung an Inkunabeln und alten Drucken vor 1850. Als besonders interessantes Stück konnte 2014 eine Miniatur des so genannten Albrechtsminiators aus der Zeit um 1435 erworben werden, die vermutlich aus einem Gebetbuch stammt.
Ausstellungen
Im Mittelpunkt des Ausstellungsjahres 2014 stand die vom renommierten Historiker Univ. Prof. Dr. Manfried Rauchensteiner kuratierte Weltkrieg-Gedenkausstellung An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914–1918. Gezeigt wurde eine repräsentative Auswahl von rund 250 Exponaten aus der umfangreichen Kriegssammlung der ÖNB, angelegt noch während des Ersten Weltkriegs. Neben Plakaten, Noten, literarischen Texten, Schulaufsätzen, künstlerisch gestalteten Feldpostkarten und Kriegstagebüchern waren in der Schau im Prunksaal der ÖNB erstmals auch die beeindruckenden Aufnahmen des Fliegerfotografen Franz Pachleitner zu sehen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung Engel. Himmlische Boten in alten Handschriften standen farbenprächtige Illustrationen von Engeln in alten prachtvollen Handschriften des Mittelalters und wertvolle Drucke der frühen Neuzeit aus über 500 Jahren Buchkultur.
Die Ausstellung Kinder Abrahams. Die Bibel in Judentum, Christentum und Islam im Papyrusmuseum der ÖNB thematisierte die gemeinsamen Wurzeln der drei abrahamitischen Religionen. Zu sehen waren u. a. Fragmente der ältesten bekannten biblischen Handschriften, illuminierte hebräische Codices, frühe Korantexte und das Fragment eines Messbuchs aus dem 13. Jahrhundert in griechischer, koptischer und arabischer Sprache.
Weiters wurden Dauerausstellungen in Globenmuseum, Esperantomuseum und Papyrusmuseum gezeigt.
Ausstellungen 2014
- An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914–1918
Prunksaal 13. März bis 2. November 2014 - Engel. Himmlische Boten in alten Handschriften
Prunksaal 20. November 2014 bis 1. Februar 2015 - Kinder Abrahams. Die Bibel in Judentum, Christentum und Islam
Papyrusmuseum 12. Juni 2014 bis 11. Jänner 2015
Kulturvermittlung
Im Jahr 2014 wurden in den musealen Bereichen sowie in der Modernen Bibliothek insgesamt 1.493 Führungen angeboten. Von exklusiven Objektpräsentationen über Themenführungen, etwa zum Valentinstag, bis hin zu Kinderführungen im Rahmen von Wien Xtra konnten dabei die TeilnehmerInnen die Vielfalt der ÖNB und ihrer Bestände hautnah miterleben. In dieser Zahl enthalten sind auch die 122 Führungen im Rahmen der Wissenswelten, einem Kulturvermittlungsprogramm für Schulen. Diese Spezialführungen richten sich an Volksschulen, Hauptschulen, Allgemeinbildende Höhere Schulen, Neue Mittelschulen, Berufsschulen sowie an Sonderschulen und Sonderpädagogische Zentren und erfreuen sich unverändert großer Beliebtheit.
Die Nutzung der digitalen Serviceangebote der ÖNB steigt weiterhin stark an. Die Zahl der Seitenaufrufe stieg von 73 Mio. (2013) auf über 96 Mio. 2014, wobei fast die Hälfte auf das Angebot des Online-Zeitungsportals ANNO entfällt.
Bibliothek und Archiv
Die Bibliothek wuchs 2014 um ca. 217.000 Einheiten. Die gemeinsame Suchoberfläche QuickSearch wie auch das Angebot an elektronisch verfügbaren Volltexten wurden weiter ausgebaut. Außerdem erfolgte als Abschluss der Katalogmigration die Integration der historischen Druckschriftenkataloge in die Verbunddatenbank der wissenschaftlichen Bibliotheken.
Das Archiv der ÖNB verwahrt die Verwaltungs- und Dienstakten der Hofbibliothek von 1575 bis 1919, der Nationalbibliothek von 1920 bis 1945 sowie die Akten der heutigen Institution ab 1945. Der umfangreiche, historisch und zeitgeschichtlich wichtige Archivbestand wird seit 2004 im Bibliothekssystem Aleph erfasst. 2014 wurden Akten aus den Jahren 1927, 1931 und 1932 bearbeitet sowie Ergänzungen zu früheren Jahren vorgenommen, außerdem wurde die Umlagerung und konservatorische Versorgung der Archivbestände fortgesetzt.
Forschung und Publikationen
Im Berichtsjahr arbeitete die ÖNB an insgesamt 12 EU-Projekten mit, die großteils ihren Fokus auf den Ausbau des zentralen europäischen Kulturportals Europeana richten. Drei neue Projekte liefen 2014 an: Europeana Version 3, Ambrosia – Europeana Food and Drink sowie Europeana Sounds zum musikalischen Kulturerbe Europas. Im Rahmen des letztgenannten Projekts, an dem 24 Partner aus 12 EU-Ländern beteiligt sind, werden über 540.000 Tonaufnahmen und etwa 225.000 verwandte Objekte wie Musikhandschriften, -drucke, Fotos oder Briefe über die Plattform Europeana (www.europeana.eu) zugänglich gemacht. Die ÖNB stellt Digitalisate ihrer kostbarsten Handschriften aus der Musiksammlung zur Verfügung. Die größtenteils autografen Notenschriften, Briefe und Lebensdokumente von Komponisten des 17. bis 19. Jahrhunderts zeichnen die Entstehungsprozesse einiger der berühmtesten Werke der Musikgeschichte nach und bereichern so die Quellenbasis in Europeana.
Außerdem laufen derzeit an der ÖNB fünf vom FWF-finanzierte Projekte:
- Forschungsplattform Peter Handke (2011–2015, Literaturarchiv)
- Günther Anders: Erschließung und Kontextualisierung ausgewählter Schriften aus dem Nachlass (2011–2015, Literaturarchiv)
- Editionsprojekt Ödön von Horváth: Wiener Ausgabe (2011–2015, Literaturarchiv)
- Editionsprojekt Briefwechsel August Sauer – Bernhard Seuffert (2012–2015, Literaturarchiv)
- Die Habsburg-Lothringischen Fideikommissbibliothek (2014–2017, Bildarchiv und Grafiksammlung)
Das letztgenannte Projekt behandelt die Geschichte der Habsburg-Lothringischen Fideikommissbibliothek im Zeitraum 1835–1921 und schließt damit an ein bereits davor (2010–2014) durchgeführtes Projekt über die Privatbibliothek Kaiser Franz I. an. Grundlegend für die Forschungsziele des Projekts war das Konzept des Wandels, das der Geschichte der Fürstenund Nationalbibliotheken neue Impulse zu verleihen vermag, indem es deren Beziehung zu nationalen Identitäten und kollektiven Erinnerungsräumen präzisiert. Durch das Studium des Funktionswandels von Fürstenbibliotheken, die in Nationalbibliotheken umgewandelt oder inkorporiert wurden, eröffnet sich ein neuartiges Forschungsfeld.
Die Wiener Ausgabe sämtlicher Werke Ödön von Horváths (1901–1938) ist als historischkritische Edition in 18 Bänden konzipiert. Sie umfasst alle abgeschlossenen und Fragment gebliebenen Werke des Autors sowie alle verfügbaren Briefe und Lebensdokumente. So legt die Wiener Ausgabe in ihrer Gesamtheit der literatur- und theaterwissenschaftlichen Forschung erstmals die vollständige und gesicherte Text- und Quellenbasis eines der wichtigsten und populärsten Vertreter der literarischen Moderne vor. Acht Bände der Ausgabe sind bislang erschienen. Positive Effekte aus dem Projekt ergeben sich auch für die Umsetzung werkgenetischen Materials im Theater und innerhalb von Diskursfeldern, die sich mit Schreibprozessen in kulturgeschichtlicher Weise beschäftigen.
Ein großes, seit September 2013 laufendes Projekt zur Erschließung der früharabischen Papyri in der Papyrussammlung wird von der Mellon-Foundation finanziert.
Hervorzuheben ist weiters die Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann-Institut für Geschichte und Theorie der Biographie, das seit seiner Gründung 2006 eine Vielzahl innovativer wissenschaftlicher Publikationen hervorgebracht (z.B. die Online-Plattform Handke online http:// handkeonline.onb.ac.at/) und zahlreiche wissenschaftliche Veranstaltungen durchgeführt hat.
2014 publizierten die MitarbeiterInnen der ÖNB sieben Bücher und 93 wissenschaftliche Artikel und Fachbeiträge. Von der ÖNB herausgegeben werden folgende Periodika: AriadneNewsletter; Biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift; Globusfreund. Wissenschaftliche Zeitschrift für Globenkunde; Nilus. Studien zur Kultur Ägyptens und des Vorderen Orients; Sichtungen. Archiv – Bibliothek – Literaturwissenschaft.
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Im Jahr 2014 wurden vier Pressekonferenzen abgehalten: drei zu aktuellen Sonderausstellungen im Prunksaal und im Papyrusmuseum sowie die Jahrespressekonferenz. Besonders der letztgenannte Pressetermin stieß auf großes Interesse. Geboten wurde zum einen ein Überblick über die Highlights 2014 u.a. mit der Ausstellung An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914–1918, die mit knapp 159.000 BesucherInnen eine der erfolgreichsten Ausstellungen in der Geschichte der ÖNB war, zum anderen auch ein Ausblick auf das dichte Programm für 2015.
2014 wurden insgesamt 25 Presseaussendungen publiziert, die für insgesamt 1.643 Artikel in österreichischen und internationalen Medien sorgten. Hinzu kamen 81 Drehtermine mit inund ausländischen Fernsehstationen, die für spezielle Themen und Dokumentationen Objekte aus den reichen Beständen der ÖNB filmten.
Anlässlich der Ausstellung Engel. Himmlische Boten in alten Handschriften wurde die Aktion Buchpatenschaft um die »Engelspatenschaft« erfolgreich erweitert.
Die Gesellschaft der Freunde der ÖNB verzeichnete einen erfreulichen Zuwachs sowohl an Privatmitgliedschaften als auch an Corporate Memberships, was auch zu einer deutlichen Steigerung bei den Einnahmen führte. Der Vorstand des Freundeskreises unterstützte die ÖNB auch bei der Gewinnung neuer SponsorInnen.
Veranstaltungen
2014 lud die ÖNB zu insgesamt 133 Eigenveranstaltungen, darunter drei große Ausstellungseröffnungen sowie sechs Musiksalons, sechs Literatursalons sowie zwei Archivgespräche.
Thematisch im Zentrum der Veranstaltungen stand das Weltkrieg-Gedenkjahr. Begleitend zur Weltkriegsausstellung im Prunksaal fand am 12. und 13. Juni ein internationales Symposion unter dem Titel Der Erste Weltkrieg und seine Folgen. Erinnerungsraum 1914–2014 statt. Auf Einladung der ÖNB diskutierten Margaret MacMillan, Jonathan Gumz, Günter Kronenbitter und Georg Schmid mit österreichischen WissenschafterInnen über den Ersten Weltkrieg und seine Folgen. Im Brennpunkt standen dabei der Blick auf die Habsburgermonarchie am Vorabend des Ersten Weltkriegs, die Ursachen des Krieges, die Rolle der Eliten, die Sicht der einfachen Soldaten und der Blick darauf 100 Jahre später.
Am 18. Juni 2014 lud Bundespräsident Dr. Heinz Fischer zu einem offiziellen Staatsakt zum Weltkriegsgedenkjahr in die ÖNB. Die Gedenkveranstaltung war gleichzeitig der berühmten Pazifistin Bertha von Suttner gewidmet, an deren 100. Todestag am 21. Juni 2014 erinnert wurde.
Auch im Rahmen der ORF-Aktion Lange Nacht der Museen wurden 2014 exklusive Veranstaltungen zur Weltkriegsausstellung angeboten: Ein viel besuchter Vortrag von Kurator Univ. Prof. Dr. Manfried Rauchensteiner über Leben und Sterben im Krieg und die Lesung von Burgschauspieler Michael Maertens mit Schulaufsätzen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Wie alle Veranstaltungen wurde auch die Lange Nacht der Museen auf der Facebook-Seite der ÖNB redaktionell begleitet. Mit 11.169 Fans ist die ÖNB seit Ende 2014 die erfolgreichste Staats- bzw. Nationalbibliothek im deutschen Sprachraum auf Facebook.
BesucherInnen
2014 verzeichnete die ÖNB eine überaus erfreuliche Steigerung bei den MuseumsbesucherInnen um 9,4%, die primär auf die sehr gut besuchte Ausstellung zum Ersten Weltkrieg, aber auch auf die neu eingeführte Öffnung der Museen an Montagen von Juni bis September zurückzuführen ist.
Freier Eintritt bis 19
2014 stieg die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die die ÖNB besuchten, weiter an. Von den insgesamt 33.332 Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren kamen 17.600 im Klassenverband und 15.732 als EinzelbesucherInnen. 13.128 Kinder und Jugendliche besuchten die 629 speziellen Vermittlungsangebote der ÖNB.
Ein besonderes Highlight 2014 waren die neuen »Netguides«, multimediale Reiseführer durch den Prunksaal und das Globenmuseum, die von und für SchülerInnen gestaltet wurden (http://netguides.onb.ac.at). Das speziell auf Schulen ausgerichtete Programm Wissenswelten mit Führungsangeboten für alle Schultypen wurde erfolgreich weitergeführt. Benützung der Lesesäle 2013 und 2014 BesucherInnen der Museen in der ÖNB nach Standort 2013 und 2014 BesucherInnen der Museen in der ÖNB nach Kartenkategorie 2013 und 2014 144 Daneben bot die ÖNB im Mai 2014 im Rahmen der Wiener Integrationswoche Gratis-Führungen im Globenmuseum und im Prunksaal. Eingeladen wurde außerdem zu insgesamt 64 Wien Xtra Terminen für die Altersstufe sechs bis zwölf Jahre. Diese Führungen sind kostenlos für Kinder inklusive ihrer Begleitung. Insgesamt 1.226 Personen nahmen dieses Angebot wahr. Weiters gab es Spezialführungen für Kinder mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten: Geheimnisvolle Zeichen im Papyrusmuseum, Kaiser, Käfer und Kanonen zur Weltkriegsausstellung im Prunksaal sowie Blonde Locken, Kokosflocken zur Ausstellung Engel. Himmlische Boten in alten Handschriften im Prunksaal.
Mit 31. Dezember 2014 weist die ÖNB einen Jahresfehlbetrag in der Höhe von € 593.043,52 aus, der aufgrund getroffener Einsparungsmaßnahmen wesentlich geringer als budgetiert ist. Der Jahresfehlbetrag wird von der in den Vorjahren gebildeten Deckungsvorsorge abgedeckt; damit wird, wie in den letzten Jahren, auch das Geschäftsjahr 2014 mit einem ausgeglichenen Bilanzergebnis abgeschlossen. Das buchmäßige Eigenkapital beträgt mit Stichtag 31. Dezember 2014 € 9.510.050,74.
Die Investitionen des abschreibbaren Anlagevermögens betrugen € 3.877.825,29 und umfassten neben den erforderlichen Investitionen für die laufende Instandhaltung insbesondere die Einrichtung des Literaturmuseums, die Fertigstellung der technischen Sicherheitseinrichtungen im Handschriftendepot, die Erneuerung der WC-Anlagen im Prunksaalbereich sowie die Neuausstattung des Seminarraums im Bereich der Ausbildungsabteilung.
Perspektiven
Mit der 2012 veröffentlichten Vision 2025. Wissen für die Welt von morgen hat die ÖNB ihre Position als Kultur- und Bildungsinstitution in der zukünftigen Wissensgesellschaft beschrieben: als nationales Wissenszentrum, sozialer Treffpunkt und als ein Ort der lebendigen wissenschaftlichen Forschung.
Wichtige geplante Maßnahmen 2015
Im April 2015 eröffnet die ÖNB das neue Literaturmuseum im Grillparzerhaus, Johannesgasse 6, 1010 Wien. Mit diesem vierten, der ÖNB angeschlossenen Museum erhält die Kulturweltstadt Wien einen eindrucksvollen und lebendigen Ort der österreichischen Literatur. Ein breites Veranstaltungsprogramm sowie laufende Wechselausstellungen werden diesen neuen Standort der ÖNB auch zu einem lebendigen literarischen Treffpunkt machen.
In der Bestandsdigitalisierung werden ca. eine Million weitere digitalisierte Seiten in ANNO und ALEX hinzukommen. Außerdem ist die schrittweise Erweiterung der Volltextsuche auf den gesamten ANNO-Bestand vorgesehen.
Im Bereich Langzeitarchivierung wird das neue System implementiert und die Daten aus DigiTool überspielt. Im Web@rchiv ist 2015 ein weiterer »Gesamt-Crawl« zur Domain ».at« sowie ein aktuelles »Event-Harvesting« vorgesehen.
Einen wichtigen Schwerpunkt bilden 2015 die Vorbereitungen auf die Einführung des neuen Regelwerks RDA in Koordinierung mit dem Österreichischen Bibliothekenverbund. Der verbundweite Einsatz des neuen Regelwerks ist für Jänner 2016 geplant.
Im Bereich Forschung und Entwicklung wird 2015 eine Reihe von EU-Projekten erfolgreich abgeschlossen. Neu beginnen wird 2015 ein Digital-Humanities-Projekt zusammen mit dem Austrian Center for Digital Humanities der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
2015 geplante Ausstellungen
- Wien 1365. Eine Universität entsteht
Prunksaal 6. März bis 3. Mai 2015 - 1945 – Zurück in die Zukunft. 70 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg
Camineum Wanderausstellung, 28. April bis 10. Mai 2015 - Wien wird Weltstadt. Die Ringstraße und ihre Zeit
Prunksaal 22. Mai bis 1. November 2015 - Orakelsprüche, Magie und Horoskope. Wie Ägypten in die Zukunft sah
Papyrusmuseum Juni 2015 bis Jänner 2016 - Goldene Zeiten. Meisterwerke der Buchkunst von der Gotik bis zur Renaissance
Prunksaal Ende November 2015 bis Jänner/Februar 2016
Quelle: http://www.kunstkultur.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=59900