Öffentliche Bibliotheken Salzburgs gehen online

Startschuss für zukunftsweisendes Angebot mit der Website mediathek.salzburg.at

(LK)  Das Land Salzburg verfügt über ein Angebot von 130 öffentlichen Bibliotheken in 110 der 119 Gemeinden, 14 Prozent der Bevölkerung nutzen dieses Angebot. 2009 wurden mehr als 1,8 Millionen Entlehnungen registriert. „Das ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller heute, Freitag, 12. November, bei der Landesbüchereitagung im Bildungs- und Konferenzzentrum St. Virgil in Salzburg. „Heute schlagen wir mit mediathek.salzburg.at ein neues Kapitel auf, denn so unverzichtbar Bücher sind, so wichtig ist es, dass auch unsere Bibliotheken sich den neuen Lesegewohnheiten und Medien gegenüber öffnen. Elektronische Lesegeräte, das iPad und alle Varianten davon verändern unser Leseverhalten bereits jetzt“, ist Landeshauptfrau Burgstaller überzeugt. In den USA werden bereits heute mehr digitale Bücher verkauft als gedruckte. Auch in Europa steigt der Trend massiv an.

„Die Inhalte und Themen der Landesbüchereitagung setzen sich mit den Veränderungen produktiv auseinander. Das ist der richtige Weg, um sich dem gesellschaftlichen Wandel zu stellen“, erklärte die Landeshauptfrau.

mediathek.salzburg.at ist ein neuartiges, digitales Angebot im Internet. Es ermöglicht allen Kundinnen und Kunden einer öffentlichen Bibliothek im Land Salzburg, auf unkomplizierte Weise digitale Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, Hörbücher, Musik und Videos auszuleihen. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf Musik sowie Sachbüchern und Ratgebern. Das Angebot – derzeit können 10.000 Medien kostenlos genutzt werden – wird laufend erweitert. Belletristik und Kinderbücher sollen verstärkt angeboten werden. Mit dem neuen Angebot werden vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, die „digital natives“, angesprochen, aber auch Personen mit eingeschränkter Mobilität oder jene, welche die Bibliotheksöffnungszeiten nicht nützen können. Die Website mediathek.salzburg.at bietet Information und Unterhaltung rund um die Uhr. Man kann jederzeit, wo immer ein Internet-Zugang zur Verfügung steht, ob zuhause oder unterwegs, auf digitale Medien zugreifen und ausleihen.

Das Angebot steht allen in einer öffentlichen Bibliothek im Land Salzburg registrierten Bibliotheksbenutzerinnen und -benutzern mit Leseausweis zur Verfügung. Die Kosten werden vom Land Salzburg getragen. „Die Salzburg AG unterstützt dieses Angebot bis 2012 mit 10.000 Euro. Das Geld ist mit Sicherheit sehr gut angelegt“, betonte Landeshauptfrau Burgstaller.

Salzburg als Vorreiter

Als erste Bibliothek in Österreich begann die Stadtbibliothek Salzburg mit diesem Service. „Das Referat für Erwachsenenbildung und Bildungsmedien des Landes hat in meinem Auftrag gemeinsam mit der Stadtbücherei ein Modell erarbeitet, das nun umgesetzt wird. Die digitalen Bestände von Stadt und Land Salzburg werden virtuell zu einem Gesamtangebot zusammengefasst. So können alle Nutzerinnen und Nutzer einer öffentlichen Bibliothek – sei es über die virtuelle Stadtbibliothek oder über mediathek.salzburg.at – aus dem gemeinsamen Medienpool von Stadt und Land Salzburg entlehnen“, so Landeshauptfrau Burgstaller. Das Land hat 40.000 Euro aus dem außerordentlichen Haushalt für den Start des Portals bereitgestellt. Die laufenden Kosten für Neuerwerbungen werden aus der Fördersumme für die öffentlichen Bibliotheken bedeckt. Insgesamt stellt das Land jährlich 350.000 Euro für den Ausbau der Bibliotheksbestände und für die Schulung des Personals zur Verfügung.

„Bisher waren herunterladbare Medien ein Angebot großer Stadtbibliotheken. Für mich ist wichtig, dass alle im Land Salzburg, ob in der Großstadt oder in den Gebirgsgauen, die Vorteile der Kommunikationsformen des 21. Jahrhunderts nutzen können“, sagte Burgstaller. Das Land Salzburg ist übrigens das erste Land im deutschsprachigen Raum, das allen – auch kleinen – Bibliotheken dieses Angebot für seine Leserinnen und Leser eröffnet.

Entlehnfristen: Vergessen war einmal

Die Nutzung ist sehr einfach. Ein übersichtlicher Leitfaden liegt in allen Bibliotheken auf. Und: Vergessen war einmal. Wer bisher die Leihfristen manchmal übersehen hat, der braucht sich nun keine Sorgen mehr zu machen. Sobald die Entlehnfrist abgelaufen ist, kann das Medium nicht mehr verwendet werden“, erklärte die Landeshauptfrau. Die heruntergeladenen Medien können so oft wie gewünscht angesehen oder angehört werden. Bei manchen Büchern besteht die Möglichkeit, Seiten auszudrucken. Im Gegensatz zu „echten“ Büchern und Zeitschriften kann man auch gezielt nach Begriffen suchen

Bei vielen Titeln lässt das Lizenzrecht zu, dass die Dateien auf ein mobiles Gerät wie E-Book-Reader oder MP3-Spieler übertragen werden. Auf mediathek.salzburg.at finden sich aktuelle Listen der geeigneten Geräte.

Lange Zeit gab es in den öffentlichen Bibliotheken ausschließlich das Medium Buch. In den 1980er Jahren erfolgte jedoch bereits die Öffnung gegenüber den jeweils neuen Medienarten: So fanden Spiele den Weg in die Bibliotheken, auch Musik- und Hörkassetten. In den 1990er Jahren wurden CD-ROM Teil der Medienbestände. Dies eröffnete vielen – vor allem Jugendlichen – eine erste Begegnung mit diesem Medium. Gleichzeitig wurden Internet-Zugänge Teil des Angebots. Dann folgten DVD.

Bibliotheken verstehen sich zunehmend als Orte, an denen vielfältige Zugänge zu Wissen und Unterhaltung geboten werden und an denen man selbstständig Medienkompetenz erwerben kann. „Durch das Angebot von mediathek.salzburg.at machen die Salzburger Bibliotheken einen großen Schritt in die Zukunft“, sagte die Landeshauptfrau. „Die Angst, dass es keine Bücher mehr geben wird, ist unbegründet. Das Buch, die Zeitschrift, die Zeitung – all das gibt es weiterhin. Das Leseverhalten aber ändert sich, und die Bibliotheken werden auch diese Veränderung mittragen.“

Salzburger Bibliotheken mit bestens ausgebildeten Mitarbeitern

Im Bibliothekswesen sind im Land Salzburg 50 Bibliothekare hauptberuflich, 76 nebenberuflich und 376 ehrenamtlich tätig. Elf Bibliothekarinnen und Bibliothekare haben heuer wiederum die Ausbildung abgeschlossen. „Damit verfügen wir im Land Salzburg über viele bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist eine große Qualitätssteigerung, die in unserer Förderungspolitik berücksichtigt wird. Qualitätsverbesserung ist für das Land Salzburg ein maßgeblicher Auftrag und ein Garant für eine Weiterentwicklung des Bibliotheksangebotes“, so Landeshauptfrau Burgstaller, die wenige Tage vor der Landesbüchereitagung die Fortschreibung des Landesbibliotheksplans in Auftrag gab.

Website: http://mediathek.salzburg.at/

Quelle: http://www.salzburg.gv.at/lkorr-meldung?nachrid=46017

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