Nach einem Jahr hat der Präsident Ägypten polarisiert – Die Macht der Muslimbruderschaft wurde einzementiert, Zusagen in Richtung Christen gebrochen – Korrespondentenbericht von Heinz Gstrein
… Akute Gefahr droht aber nun den 280.000 hebräischen und aramäischen Handschriften in der ägyptischen Nationalbibliothek Dar al-Kutub (Haus der Bücher). Der von Mursi im Mai zum Kulturminister ernannte Muslimbruder Alaa Abdel Aziz hat eine „Reinigung“ der Bestände von allem Unislamischem angekündigt und zu diesem Zweck die gesamte Bibliotheksleitung gefeuert. Auch an ihre Stelle traten geeichte Mitglieder der Muslimbruderschaft. Da die ägyptischen Juden über keine Medien mehr verfügen, hat jetzt die koptische Wochenzeitung Watani (Mein Vaterland) das Thema aufgegriffen: Wie können diese wichtigen Zeugnisse jüdischen Glaubens und Lebens vom 9. vorchristlichen bis ins 19. Jahrhundert gerettet werden? Vor allem jene einmaligen Manuskriptschätze, die 1864 in der Geniza (Schatzkammer) der Synagoge von Alt-Kairo gefunden wurden? Die Zeitung spricht in diesem Zusammenhang davon, dass es sich heute in Ägypten gar nicht um eine Islamisierung handele. Unter Anspielung auf die arabische Selbstbezeichnung der Muslimbrüder als Ichwan spricht Watani von einer „Ichwanisierung“. Diese diene nur den machtpolitischen Sonderinteressen der Bruderschaft und erfolge nach ihren radikalen Sonderlehren, die oft jeder islamischen Tradition diametral entgegenstünden. …
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