Kathweb/APA OTS: Mehr als vier Millionen historische Bücher in heimischen Klöstern

Die größten Klosterbibliotheken befinden sich in Stiften Klosterneuburg, Admont, Seckau sowie im Wiener Schottenstift und dem Mechitaristenkloster

Linz (KAP) In Österreichs Klöstern lagern zwischen vier und fünf Millionen historische Bücher, viele davon Kostbarkeiten und viele auch noch gar nicht archivarisch erfasst. Darauf hat Helga Penz vom Referat für die Kulturgüter der Österreichischen Orden im „Kathpress“-Gespräch aufmerksam gemacht. Sie äußerte sich am Donnerstag zum Auftakt der zweitägigen Jahrestagung der „Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken Österreich/Südtirol“ im oberösterreichischen Augustiner Chorherrenstift St. Florian.

Die bekannten und aufgearbeiteten historischen Altbestände in 60 Klöstern in Österreich umfassten 3,8 Millionen Bände, so Penz. Als „historisch“ gelten Bücher, die vor 1850 erschienen sind. (Zum Vergleich: Der Gesamtbestand aller Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek beträgt laut eigenen Angaben acht Millionen.)

Die größten Klosterbibliotheken – an der Zahl der Bände gemessen – befinden sich in den Stiften Klosterneuburg (240.000), Admont, Seckau, im Wiener Schottenstift und im Kloster der Mechitaristen in Wien (jeweils 200.000 Bände). Die Franziskaner betreuen an fünf Bibliotheksstandorten insgesamt 260.000 Bände.

Die Aufzählung sei aber nicht vollständig, „weil viele Ordensgemeinschaften nicht erfasst sind“, betonte Penz gegenüber „Kathpress“. In Österreich gebe es etwa 1.000 Niederlassungen von rund 200 Ordensgemeinschaften; jede Gemeinschaft führe in der Regel auch eine Bibliothek.

Wertvoller Bestand lang erhalten

Es sei beachtlich, dass trotz knapper Ressourcen gerade die kirchlichen Einrichtungen – neben den Klöstern auch Diözesanbibliotheken oder Bibliotheken an kirchlichen Hochschulen – „einen so umfangreichen wertvollen alten Buchbestand über so lange Zeit erhalten und zur Benützung bereitgestellt haben“, sagte Penz.

Eine Reihe von Stiftsbibliotheken habe bereits begonnen, ihre Kataloge in online-zugängliche Verbünde einzubringen. Notwendig wäre aber eine umfassende Bestandssicherung durch Katalogisierung in allen Ordensgemeinschaften.

Gerade den Ordensgemeinschaften sei es ein Anliegen, die große Bildungstradition der Klöster weiter zu pflegen, „aber kleiner werdenden Gemeinschaften fehlt es oft an den notwendigen Mitteln“. Die „Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken“ bemühe sich deshalb um eine verstärkte Zusammenarbeit und gemeinsame Projektentwicklung der kirchlichen Bibliotheken in Österreich, so Penz.

Arbeitsgemeinschaft

Bei der Veranstaltung am 8. und 9. März im Stift St. Florian handelt es sich um die erste Jahrestagung der „Landesgruppe Österreich/Südtirol“ der „Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken“. Die Landesgruppe hatte erst im Vorjahr ihre Statuten beschlossen; die Arbeitsgemeinschaft selbst besteht als Zusammenschluss von Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft für den deutschsprachigen Raum seit mehr als 60 Jahren. Die Jahrestagung findet in Kooperation mit dem „Referat für die Kulturgüter der Orden“ statt. (Infos: http://kulturgueter.kath-orden.at/)

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