Gebürtiger Vorarlberger war von 1993 bis 2000 Generaldirektor der Nationalbibliothek, davor Diplomat in Warschau und Moskau – Seit 2001 an operativer Spitze der ökumenischen Stiftung „Pro Oriente“ (27.04.2015)
Marte wurde 1935 in Feldkirch (Vorarlberg) geboren. Er studierte nach der Absolvierung des Zisterzienser-Gymnasiums in Bregenz zwischen 1955 und 1960 Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Von 1963 bis 1969 arbeitete er als Bezirksrichter in Bregenz und Feldkirch und erteilte Religionsunterricht an der Gewerblichen Berufsschule. Außerdem fungierte er als Präsident der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft und hielt Vorträge am Institut für Sozialpolitik und Sozialreform.
1969 wechselte Marte in die Sektion für kulturelle Auslandsangelegenheiten im Unterrichtsministerium und wirkte zwischen 1971 und 1974 als Kulturattache und später Leiter des Österreichischen Kulturinstituts in Warschau. 1974 wechselte er an die Botschaft in Moskau, wo er bis 1982 der Abteilung für Kultur und Wissenschaft vorstand. Anschließend war Marte im Außenministerium für den bilateralen Kultur- und Wissenschaftsaustausch zuständig.
1986 wurde Marte im Wissenschaftsministerium mit der Leitung der für Bundesmuseen, wissenschaftliche Bibliotheken und Denkmalschutz zuständigen Sektion betraut. Dort arbeitete er vor allem an der baulichen Sanierung und organisatorischen Reform der Bundesmuseen („Museumsmilliarde“) und baute einen automationsunterstützten Verbund wissenschaftlicher Bibliotheken (BIBOS) auf. 1993 wurde Marte zum Generaldirektor der Nationalbibliothek berufen. Dieses Amt übte Marte bis zu seiner Pensionierung 2000 aus. Verdienste erwarb sich Marte vor allem um die Öffnung des Hauses für Veranstaltungen.
Von 1989 bis 2003 war Marte überdies Präsident des Vereins zur Erforschung der Geschichte der Juden in Österreich und von 2001 bis 2008 Präsident der österreichischen UNESCO-Kommission. 1990 wurde Marte Kurator der Stiftung „Pro Oriente“ und ist seit 2001 deren Präsident.
Marte wurde bislang u.a. mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie mit dem Ehrenkreuz des Malteser Ritterordens ausgezeichnet.
Quelle: http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/69424.html