Uwe Jochum referiert über die Tagung „Das Ende der Bibliothek?“:
Die überwiegende Mehrheit der Bibliothekare ist nicht nur in Deutschland der Meinung, dass die Zukunft der Bibliotheken im bedingungslosen Anschluss ans Internet zu finden sei. Dieser Anschluss soll ein „Ende der Bibliothek“ verhindern, das unweigerlich kommen werde, wenn die Bibliotheken am Medium des Buches festhalten und durch dieses Festhalten zu musealen Einrichtungen erstarrten. Um das befürchtete Ende zu vermeiden, setzt man folglich auf eine Transformation der Bibliotheken zu Dienstleistungseinrichtungen, die keine gedruckten Bücher und Zeitschriften mehr zur Verfügung stellen sollen, sondern „Informationen“, deren mediales Substrat völlig gleichgültig und nur danach zu bewerten ist, ob die Mitteilung der „Information“ möglichst schnell und reibungsfrei geschieht. In der Praxis bedeutet das, dass die Bibliotheken weltweit das wichtigste Ziel darin sehen, ihre Bestände rasch zu digitalisieren, denn die digitalen Medien vereinen ein Minimum an Materialität mit einem Maximum an medialer Reichweite, so dass man hofft, mit dem medialen Reichweitengewinn zugleich einen Gewinn an gesellschaftlicher Relevanz einzufahren. …
Weiterlesen und Quelle:
Kritisch dazu Archivalia in „Wirre Internetskeptiker„.