JKU Linz wird in Zukunft alle Diplomarbeiten und Dissertationen online stellen

… zumindest wurde dies heute von Vizerektor Prof. Kalb  im Kurier angekündigt. Zeitpunkt könnte bereits das kommende Sommersemester sein. Auslöser war ein Plagiatsverdachtsfall, der momentan überprüft wird.

Die Doktorarbeit liegt – wie die meisten älteren Arbeiten – nur in Papierform vor. Das ist auch der Grund, warum das Plagiat so lange unentdeckt blieb. Damit das nicht mehr passiert, sollen künftig alle Masterarbeiten und Dissertationen auf der Homepage veröffentlicht werden. „Auf diese Weise wird mehr Öffentlichkeit hergestellt und die Arbeiten können digital leichter überprüft werden“, betont Kalb. [Quelle: Kurier]

Dieses mögliche Vorgehen, die verpflichtende Veröffentlichung auf einem (lokalen) Hochschulschriftenserver , wäre sehr zu begrüssen. Noch besser wäre gleich ein österreichweites nationale Repositorium der universitären Qualifikationsarbeiten einzurichten, wie sie in der „Zentrale Datenbank für wissenschaftliche und künstlerische Arbeiten“ vorgesehen gewesen wäre. Dieses erst gesetzlich 2009 eingeführte Repositorium ist Ende 2010 wieder still und heimlich vom Gesetzgeber „beerdigt“ worden.

Der vermeintliche Plagiator [es gilt die Unschuldvermutung] ist auch an einer Privatuniversität mit einer Magisterarbeit vertreten. Die Dissertationen staatlicher Universitäten sind immerhin gem. UG 2002 an die ÖNB abzuliefern und können dort analog eingesehen werden. Für die Hochschulschriften privater Universitäten fehlt eine vergleichbare Regel …

Zu fordern ist jedenfalls, dass alle Hochschulschriften ausnahmslos an einer Stelle gesammelt werden sollten. Dies am besten digital! Am vorliegenden Fall sieht man wieder, wie wichtig eine derartige übergreifende Plattform wäre!

Zur „zentralen Datenbank“:

Pressemeldungen zum Plagiatsfall:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert