Das Präsidium der VÖB hat die traurige Pflicht, über das Ableben von HR Dr. Ferdinand Baumgartner, dem langjährigen Direktor der Universitätsbibliothek Wien und Präsidenten der VÖB von 1982–1988, zu informieren.
Ferdinand Baumgartner war der VÖB über viele Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen eng verbunden, hervorzuheben sind hier insbesondere die Jahre 1982–1988 als Präsident, 1988–1994 als Vizepräsident. In seine Zeit fallen zahlreiche einschneidende Entwicklungen im Bibliothekswesen, die er maßgeblich mitgestaltete. Zentral waren die Entwicklungen im Rahmen eines neuen Universitätsgesetzes im Jahr 1975 und des Folgegesetzes UOG’93 sowie die damit verbundene Forderung nach einer stärkeren Einbindung der Universitätsbibliotheken in die Selbstverwaltung der Universitäten. Die 1980er Jahre waren darüber hinaus geprägt von der Einführung eines EDV-unterstützten Bibliothekssystems an den ersten Universitätsbibliotheken in Österreich sowie der Einführung neuer Standards und Regelwerke in der Medienbearbeitung und in der Arbeit mit den neuen elektronischen Katalogen.
Während seiner Präsidentschaft wurden drei Österreichische Bibliothekartage organisiert, die auch die tiefgreifenden Veränderungen im damaligen Bibliothekswesens widerspiegelten: 1984 mit dem Motto „Benutzerorientierte Bibliotheksorganisation“ in Klagenfurt, 1986 in Wien („Erhaltung, Bewahrung und Benutzung wertvoller und gefährdeter Bibliotheksbestände“) und 1988 in Linz („Neue Technologien – Neue Bauten“).
Ferdinand Baumgartner erhielt zahlreiche Auszeichnungen, seitens der VÖB die Dr. Josef Bick-Medaille in Gold im Jahr 1990.