Wien (OTS) – „Der Plan, einen Teil des historischen Buchbestandes der Nationalbibliothek und zwar 400.000 Bücher vom 16. bis ins 19. Jahrhundert zu digitalisieren, ist grundsätzlich zu begrüßen. Wissen so vielen Menschen, wie nur möglich, zur Verfügung zu stellen, ist eine Bereicherung. Durch eine Digitalisierung ist auch die Gefahr geringer, dass diese, seit Jahrhunderten gesammelten Inhalte der Bücher, verlorenen gehen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass das kulturelle Erbe geschützt wird und als geistiges und kulturelles Gut erkannt wird, mit dem man sehr verantwortungsvoll und vorsichtig umgehen muss“, so FPÖ-Kultursprecherin NAbg. Heidemarie Unterreiner.
Warum man jedoch einen Vertrag mit Google, einer nicht europäischen Firma, abschloss, sei zu hinterfragen. Die digitale Bibliothek „Europeana“ hätte diese Aufgabe auch übernehmen können. Man übergebe einer internationalen Firma wie Google einen großen, geistigen, ideellen und kulturellen Schatz, ohne langfristig einen Gegenwert dafür zu bekommen, so Unterreiner weiter.
„Besonders stutzig macht mich, dass den Abgeordneten zum Nationalrat der Vertrag zwischen Google und der Nationalbibliothek, dessen Bestand immerhin Eigentum aller Österreicher ist, nicht zugänglich ist. Die Kultursprecher der anderen Parteien erachten diese Vorgangsweise als ganz selbstverständlich. Diese Meinung teilen wir nicht und werden daher an den Rechnungshof herantreten, damit dieser das Vertragswerk überprüft“, so Unterreiner abschließend.
Kommentar:
Der Kultursprecherin dürfte entgangen sein, dass Europeana nicht selbst digitalisiert. Außerdem ist die Behauptung, dass langfristig kein Gegenwert besteht, absolut falsch.