Ehe ich ein Buch aus meiner Bibliothek leihe, …

Wer zu den Dingen in seinem Zimmer eine persönliche Beziehung gewonnen hat, rückt sie nicht gern von der Stelle. Ehe ich ein Buch aus meiner Bibliothek leihe, kaufe ich lieber ein neues. Sogar mir selbst, dem ich auch nicht gern ein Buch aus meiner Bibliothek leihe. Ungelesen an Ort und Stelle, gibt es mir mehr als ein gelesenes, das nicht da ist.

Karl Kraus, Tagebuch, in: Die Fackel, Nr. 259–260, 13. JULI 1908, S. 36

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