Die Digitalisierung von gedrucktem Kulturgut ist bereits seit Jahren ein fester Bestandteil der bibliothekarischen und archivarischen Arbeit. Zum Einen ist das Nutzerinteresse an digital vorliegender, orts- und zeitunabhängig zur Verfügung stehender Information groß. Zum Anderen hilft die Bereitstellung von elektronischen Kopien, die gedruckten Originale vor Beschädigung oder sogar Zerstörung durch die Benutzung zu schützen.
Für viele Bibliotheken und Archive kleinerer oder mittlerer Größe stellt die Digitalisierung aber aufgrund ihrer begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen noch immer eine große Herausforderung dar. So sind sie auf der Suche nach kostengünstiger und dennoch qualitativ den Anforderungen entsprechender Digitalisierungstechnologie.
Deshalb hat das Ibero-Amerikanische Institut Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Kooperation mit dem Berliner Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK und dem Digitalisierungsdienstleister arvato services in einer Konzeptstudie untersucht, inwieweit die bestehende Digitalisierungspraxis und die existierenden technischen Lösungen an die Bedürfnisse und Möglichkeiten von Einrichtungen mit begrenzten Ressourcen angepasst bzw. verbessert werden können. Die Studie wurde von der Investitionsbank Berlin und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert.
Neben konkreten technischen Entwicklungspotentialen zeigte die Studie in vielen Bibliotheken und Archiven ein massives Informationsdefizit im Bereich der formalen, technischen und administrativen Grundlagen der Digitalisierung. Um dieses Informationsdefizit zu verringern, wurden die für die Digitalisierung von gedrucktem Kulturgut relevanten Informationen zu Strategie, Rahmenbedingungen und Projektdurchführung in einem einführenden Handbuch zusammengetragen.
Quelle: inetbib-Mailingliste