Karsten Schuldt hat den Klassiker der empirischen Soziologie „Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkung langandauernder Arbeitslosigkeit“ von 1933, über den Niedergang eines niederösterreichischen Arbeiterdorfes, neu gelesen und auch einige Details über Büchereibesuche gefunden.
„Auch das Bibliotheksbuch der Marienthaler Arbeiterbibliothek zeigt das Einschrumpfen der Lebensäußerungen. Die Zahl der Entlehnungen ist vom Jahre 1929 [Beginn der Krise im Dorf, Schliessung der Fabrik, KS] auf das Jahr 1931 um 48,7 Prozent gesunken, obwohl früher eine Entlehnungsgebühr verlangt wurde, während heute die Bücher völlig kostenlos verliehen werden. Zunächst hat sich die Zahl der Leser verringert; aber auch die wenigen, die der Bibliothek treu geblieben sind, lesen jetzt viel seltener als früher.
Siehe dazu genauer mit Interpretation bei
Zitate: Bibliothek hilft nicht bei Armut, sondern zeigt sie an (1932/1933)
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Arbeitslosen_von_Marienthal