Das grosse Zittern um die Zukunft des Lesens im Zeitalter des iPad.
von Thomas Zaugg
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Es sind viele, die über das elektronische Buch fachsimpeln, doch die allerwenigsten haben je eines in die Hand genommen und durchgelesen, von vorn bis ganz hinten. Wer es versucht, den erfasst mitten in der Lektüre ein seltsames Gefühl: Das E-Book fühlt sich zwar nicht wie ein Buch an, doch es liest sich wie eines. Das Lesen bleibt sich gleich. So muss es sich für die Schüler Sokrates angefühlt haben, als sie merkten, dass der Meister im Unrecht gewesen war mit seiner Behauptung, Verschriftlichung führe zur Verdummung.
«Es wird mehr gelesen werden, es geht gar nicht mehr anders in der heutigen Zeit, die Frage ist aber, ob das noch Bücher sein werden.» Das kommt von Alexander Fest, dem Bücherfreund.
Bleibt nur noch die Frage, was Verleger Fest antwortete, als Daniel Kehlmann ihm den Untergang des Buches prophezeite. Da waren die beiden Buchfreunde in den USA, dem Land mit den wohl grössten Distanzen zwischen Buchhandlung und Buchhandlung, dem Land des E-Book, wo die Schriftsteller bereits Verträge unterzeichnen mit Amazon, um die Verlage zu umgehen.
Fest antwortete, er glaube weiter an die «Nichtverdrängbarkeit» des Buches, perfektes Kulturwerkzeug sei es wie der Löffel, der Stuhl, denn zum Lesen eines Buches brauche man «nichts, bloss Licht. Ich weiss aber auch, Daniel, dass ich ein Freund von Büchern bin. Sogar ein Liebhaber von Büchern. Und Freundschaft und Liebe machen bekanntlich blind.»
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