Der BVÖ hat mit Unterstützung des bm:ukk 2009 eine landesweite Studie erstellt, in der ermittelt wurde, welche sozial-integrativen Angebote derzeit in Öffentlichen Bibliotheken gemacht werden.
Im Zentrum der Erhebung standen dabei Fragen nach den nicht-deutschen und mehrsprachigen Medienbeständen, nach Service- und Lernangeboten für die Zielgruppen integrativer Bibliotheksarbeit sowie dem Ausbildungsstatus der BibliothekarInnen.
Die vollständige Studie inklusive Vorschlägen zur Verbesserung der aktuellen Situation steht allen Interessierten als pdf zum Download bereit.
Studie: http://www.bvoe.at/mediafiles/98/Doku-Studie-kern_final.pdf
Hauptergebnispunkte sind:
- Ausbau der Fortbildungsaktivitäten
- Sonderprojektförderung
- Aufstellung von Organisations- und Informationsmaterial
- Unterstützung beim Bestandsaufbau und Medienankauf sowie Bereitstellung von Medien- und Literaturlisten für Öffentliche Bibliotheken
- Erstellung eines Webbereichs zu integrativer und interkultureller Bibliotheksarbeit
262 von 373 der befragten Bibliotheken gaben an, Informationsportale und Webforen aus dem deutschen Sprachraum zum Thema Interkulturelle und Integrative Bibliotheksarbeit nicht zu kennen. Daher wäre ein webbasiertes Informationsportal mit Links zu Initiativen und Arbeitsgruppen aus dem Bereich der integrativen Bibliotheksarbeit und Literaturempfehlungen zum Thema sowie praktischen Tipps dringend vonnöten.
- Erstellung eines Best-practice-Pools
Einrichtung von Webspace, der Best-practice-Beispiele zum Thema in Österreichs Öffentlichen Bibliotheken sammelt und leicht auffindbar und niederschwellig für BibliothekarInnen zugänglich macht. Ein Best-practice-Pool würde stärkere Vernetzung und regeren Informationsaustausch zwischen den einzelnen Projekten und Initiativen ermöglichen, ähnlich wie sie zum Beispiel in Ländern wie Kanada, Australien, Dänemark und Großbritannien vorhanden sind.
- Aufbau eines ExpertInnennetzwerks und Organisation von fachlichem Austausch
Die Organisation von Fortbildungsmöglichkeiten und regelmäßigem fachlichen Austausch für und von MultiplikatorInnen und ExpertInnen aus dem Bereich Integrative und Interkulturelle Bibliotheksarbeit wäre dringend vonnöten. Dieser Austausch sollte idealer Weise gemeinsam mit Bibliotheksdiensten und Büchereiservice (am Beispiel „Expertengruppe im DBV“) geschehen, um alle Aspekte der Integrativen/Interkulturellen Bibliotheksarbeit systematisch abzudecken.
- Erarbeitung von Modulen und Curricularkonzepten für Bibliotheken
Besonders im Bereich Service- und Veranstaltungsangebot gibt es große Defizite. Hier wird sichtbar, dass es auch an systematischen Modulen, Angeboten und Konzepten zum Thema fehlt. Module und Curricularkonzepte sollten von einer Expertengruppe entworfen und Bibliotheken präsentiert werden.
- Förderung von Vernetzung mit KooperationspartnerInnen
17,9 % der Bibliotheken kooperieren bereits mit SeniorInnenzentren sowie 16,9 % mit Volkshochschulen. Es gilt in diesem Bereich, vor allem Kooperationen mit migrantischen Vereinen sowie Gehörlosen-, Blinden- und Behindertenverbänden auszubauen. Nur 9,1 % der an der Befragung beteiligten Bibliotheken kooperieren bisher mit migrantischen Vereinen und Vereinen aus dem Interkulturellen Bildungsbereich; nur 6,2 % arbeiten mit Gehörlosen-, Blinden- und Behindertenverbänden zusammen. 5,6 % wirken mit dem Arbeitsmarktservice zusammen.
Die befragten Bibliotheken gaben an, dass Ihnen Kontakte und Wissen über mögliche Kooperationspartner aus diesem Bereich fehlen. Wichtige Kontakte zu ausgewählten ExpertInnen und Organisationen sollten daher in Zukunft im Rahmen des Expertennetzwerks zentral organisiert und weitervermittelt werden.
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