Bürger (2020). Aus dem „Giftschrank“ in das Internet? Ist Aufklärung über NS-Propaganda im offenen Wissenschaftsnetz möglich? Eine Tagung in Wien zur Verantwortung von Bibliotheken und Museen sucht nach neuen Wegen

Bürger, T. (2020). Aus dem „Giftschrank“ in das Internet? Ist Aufklärung über NS-Propaganda im offenen Wissenschaftsnetz möglich? Eine Tagung in Wien zur Verantwortung von Bibliotheken und Museen sucht nach neuen Wegen. Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare 73(1). https://doi.org/10.31263/voebm.v73i1.3463

Der Beitrag informiert über die Wiener Tagung „Nationalsozialismus digital. Die Verantwortung von Bibliotheken, Archiven und Museen sowie Forschungseinrichtungen und Medien im Umgang mit der NS-Zeit im Netz“ (27.–29.11.2019). Er ist zugleich ein Plädoyer, die Gedächtniseinrichtungen Bibliothek, Museum und Archiv zu digitalen Werkstätten der Demokratie mit starker BürgerInnenbeteiligung weiterzuentwickeln. Wenn das künftige deutsche Zeitungsportal der „Deutschen Digitalen Bibliothek“ NS-Zeitungen aus urheberrechtlichen Gründen ausblendet, käme dies faktisch einem fortgesetzten Täterschutz gleich. Mit den Methoden der Digital Humanities sollte vielmehr ein vollständiges Zeitungsportal die problematischen Quellen angemessen kontextualisieren und mit sprach- und bildkritischen Analysen zeigen, wohin Gleichgültigkeit und Wegschauen früher schon einmal geführt haben.

From the “poison cupboard” to the Internet? Is education about Nazi propaganda possible in an open scholarship network? A conference in Vienna on the responsibility of libraries and museums looks for new ways

The article informs about the Vienna conference “National Socialism digital. The Responsibility of Libraries, Archives and Museums as well as Research Institutions and Media in Dealing with the Nazi Era on the Net” (November 27–29, 2019). It is also a plea to further develop the memory institutions library, museum and archive into digital workshops of democracy with strong citizen participation. If the future German newspaper portal of the “German Digital Library” were to fade out Nazi newspapers for copyright reasons, this would in fact be tantamount to continued protection of perpetrators. Rather, a complete newspaper portal should use the methods of digital humanities to contextualise the problematic sources appropriately and show, with language and image-critical analyses, where indifference and looking away have led in the past.

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