Museen und Bibliotheken müssen ihre Bestände digitalisieren. Als Partner bieten sich US-amerikanische Konzerne an. Welche Chancen und Risiken birgt eine Zusammenarbeit mit Google & Co?
Autor: Martin SchrammAls Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Die Staatsbibliothek in München ist eine der wichtigsten Forschungsbibliotheken der Welt. Als erste Institution im deutschsprachigen Raum hat sie einen Vertrag mit Google unterzeichnet. Das Ziel: Rund eine Million Bücher sollen innerhalb der nächsten Jahre digitalisiert werden. – Das Deutsche Museum in München ist eines der größten und bedeutendsten Museen für Naturwissenschaften und Technik weltweit. Es hat eine „Digitalisierungsoffensive“ gestartet. Das Ziel: Die Bestände der Objektsammlungen, des Archivs und der Bibliothek digital zu erschließen, die gewonnenen Daten zu vernetzten, und über ein zentrales Online-Portal verfügbar zu machen. Als Partner mit an Bord: der IT-Konzern Google.
Man könnte die Reihe all jener Kultur-, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, die sich mit Google verbünden, beliebig fortsetzen. Am Ende dürften zwei Faktoren ausschlaggebend sein: Geld und Technologie. Denn angesichts der klammen Etats kultureller Einrichtungen und ihrer meist komplett veralteten technischen Infrastruktur lautet die Alternative meist: Entweder mit Google als Partner den Schritt ins digitale Zeitalter wagen – oder eben gar nicht. Wo der Staat als Finanzier ausfällt, springen also inzwischen US-amerikanische Konzerne als Digitalisierungshelfer ein – und diktieren die Spielregeln.
Droht nun ein Ausverkauf an ein kommerzielles Unternehmen, dem es am Ende weniger um den Erhalt europäischen Kulturguts geht, als vielmehr darum, Profit zu maximieren? Oder kann den Museen und Bibliotheken gar nichts Besseres passieren, und sie sollten ihrem „Retter“ ewig dankbar sein?
Martin Schramm fragt in IQ vor welchen „digitalen“ Herausforderungen Museen und Bibliotheken stehen und welche Chancen und Risiken ihre Partnerschaft mit Internet-Riesen wie Google mit sich bringt.
Der Beitrag bei Bayern 2 ist online anzuhören unter https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/retter-oder-raueber-wenn-google-mit-museen-operiert-100.html
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