Martin Fritz hat im artmagazine in seinem Beitrag „Sitzecken und Hausbesuche: Vorbild Bibliothek?“ den freundlichen und unkomplizierten Umgang mit Besuchern in öffentlichen Büchereien (in Wien) als Vorbild für ein neues institutionelles Selbstverständnis der Museen angepriesen.
… Sie haben es bemerkt: Hier spricht ausnahmsweise einmal der laienhafte Fan und nicht der kritikbereite Kollege. Mir ist auch klar, dass BeobachterInnen aus der Bibliotheksfachwelt vielleicht Kritik an Punkten üben würden, die mir entgehen. Dennoch frage ich mich, ob es für Kunstinstitutionen nicht doch einiges aus der Entwicklung des Bibliothekswesens zu lernen gäbe? …
Es geht nicht darum, aus dem Museum Kunstwerke physisch ausleihen zu können, aber es sollte für öffentliche Institutionen darum gehen, als Organisationen mit Menschen, Wissen und Objekten zur alltäglichen Nutzung bereitzustehen.
… Für die Konzeption einer Sitzecke oder gar einen Hausbesuchsdienst bleibt wohl häufig keine Aufmerksamkeit mehr übrig, wenn mit aller Kraft um jene geworben werden muss, von denen man sich Leihgaben, Spenden, Nachlässe und Stiftungen erwartet.