So passiert dem Schriftsteller Gerhard Roth, nachzulesen in einem Profil-Interview:
Bei einer Steuerprüfung ergab sich auf einmal eine „eine Finanzschuld von 650.000 Schilling“,
… weil alles, was ich in den betreffenden drei Jahren steuerlich abgeschrieben hatte, abgelehnt wurde: Bücher, Fotomaterial, Reisekosten, Videos, Zeitungsabonnements, also alles, was mit meinem Beruf ursächlich zu tun hatte. Ein Prüfer des Finanzamts kontrollierte als Erstes die Bibliothek in meinem Haus in der Steiermark. „Haben Sie das alles gelesen?“, wollte er wissen. Darauf antwortete ich, dass eine Bibliothek einem Weinkeller vergleichbar sei – man trinke auch nicht alle Flaschen, die in einem Keller stünden.
Darauf blickte der Steuerfahnder zum Fenster hinaus mit der Bemerkung: „Warum gehen Sie nicht lieber spazieren, als Ihre Zeit in diesem Bücherspeicher zu verbringen?“ Dann wollte er wieder wissen, wo genau jedes Buch stehe. „Wir spielen hier nicht ,Wetten, dass …?‘“, erwiderte ich. Nach einer Stunde forderte ich den Prüfer auf, mein Haus umgehend zu verlassen. Schließlich musste ich, aufgrund einer späteren Prüfung des Finanzministeriums, statt der angedrohten halben Million „nur noch“ 66.000 Schilling an Steuern zurückzahlen.
Quelle und ganzes Interview unter