Adolf Loos als Sexualstraftäter: eine wiederaufgetauchte Strafakte

CC BY-SA 3.0 Popmuseum

Der Architekt Adolf Loos (1870-1933) gilt als ein Wegbereiter der Wiener Moderne. Seine kulturtheoretischen Schriften kann man heute noch in jedem besseren Wiener Andenkenladen erwerben. Dass er 1928 in einem Pädophilie-Prozess bedingt zu vier Monaten strengen Arrests wegen Verführung zur Unzucht verurteilt worden ist (§ 132 III Strafgesetz), war schnell vergessen. Die Strafakte bald verschollen! Eine – leicht fehlerhafte – Abschrift des Urteils fand sich in Teilnachlass Karl Kraus (Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung I.N. 138870) und wurde auch von der Forschung herangezogen. Nun wurde bei einer Wohnungsentrümpelung die Gerichtsakte wiederentdeckt und in einem Artikel im „Falter“ erstmals ausgewertet. „Die Presse“ schreibt zur Akte: „300 Seiten an bestürzender Innenansicht, die es unfassbar erscheinen lassen, dass der Architekt letztlich nur in einem Anklagepunkt verurteilt wurde …“

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