Kaum einer wütete so elaboriert wie er: Karl Kraus prangerte pointiert jene an, die es in seinen Augen verdient hatten. Besonders stark loderte seine Wut gegen die Journalisten, die „Tintenstrolche“, die „Preßköter“ – die Vielfalt der Wortneuschöpfungen misst die Größe seines Hasses. Seine Kritik galt vor allem Korruption und Propaganda.
Auch heute hat die Medienlandschaft mit Vertrauensentzug zu kämpfen, wie die aktuelle Debatte um Fake News und Soziale Medien zeigen. Die „Wiener Zeitung“ veranstaltete am Montag mit der Wien Bibliothek im Rathaus eine Podiumsdiskussion zu „Kraus’ Medienkritik im digitalen Zeitalter“. Dabei setzten sich die Kraus-Experten Gerald Krieghofer und Katharina Prager (sie hat die aktuelle Kraus-Schau in der Wienbibliothek kuratiert), Judith Belfkih („Wiener Zeitung“) und Hans Rauscher („Der Standard“) mit der Aktualität des Kraus’schen Misstrauens auseinander. …
Siehe https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/medien/997818_Fackel-gegen-Fake-News.html