Ein langgewandeter Engel, ein festlich geschmückter Christbaum, ein winterlicher Wald, funkelnde Sterne am Himmel. Die vorliegende illustrierte Weihnachtspostkarte stammt aus einem reich bestückten Postkartenalbum aus der Sammlung Brigitte Hamann (ZPH 1660). Das Album wurde im Kindesalter von Friederike Stangl (1898–1993) angelegt, die in späteren Jahren als Lehrerin tätig sein und 1922 den Ingenieur Walter Wilhelm Hamann (1889–1961) heiraten sollte.
Das alljährliche Ritual, Weihnachtswünsche per Post zu versenden und zu empfangen, ist noch keine 150 Jahre alt. Die „Correspondenzkarte“ an sich wurde erstmals 1869 – also vor 150 Jahren – von der k. u. k. Postverwaltung verlegt, das neuartige Medium mit einem Vordruck für Adressangaben auf der einen und mit Raum für Mitteilungen auf der anderen Seite konnte zum halben Briefporto versendet werden und war geradezu prädestiniert für die einfache und schnelle Benachrichtigung. Die Briefmarke gab es im Kaisertum Österreich bereits ab Mitte des Jahres 1850. 1885 wurden die Produktion und der Vertrieb von Korrespondenzkarten auch für private Verlage freigegeben, womit der bald florierenden Postkartenindustrie die Türen offenstanden. […]