„iPad ist ein brauchbarer Fortschritt“
Lesen. Wird das iPad unsere Lesegewohnheiten verändern? Wird es gar das Buch töten? Ein Verleger antwortet.
Das iPad und andere Tablet-Computer nähern sich der Buchform – und neben vielfältigen anderen Funktionen eignen sie sich freilich auch als Lesegerät. Dass sich mit ihnen recht simpel Bücher herunterladen lassen, stellt dabei einen neuen Komfort dar. Was aber bedeutet das für Verlage und Autoren? Benedikt Föger ist Geschäftsführer beim Czernin-Verlag und Vorsitzender des Österreichischen Verlegerverbands. Er beschäftigt sich seit Langem intensiv mit den Veränderungen, die das Internet, aber auch technische Verbesserungen der Hardware auf die traditionelle Buchbranche haben.
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SN: Wie beurteilen Sie das im Zusammenhang mit der Digitalisierung des Lesens und der Literatur das Engagement von Google bei der digitalen Bestandsaufnahme der Nationalbibliothek?
Föger: Ich finde die Digitalisierung der Bestände absolut notwendig und richtig, aber den Deal der ÖNB mit Google unüberlegt und verheerend. Er schadet nicht nur den österreichischen Verlagen und dem stationären Buchhandel unmittelbar, er schafft auch eine Monopolstellung, die indiskutabel ist.SN: Wäre das nicht eine ureigene Aufgabe der öffentlichen Hand?
Föger: Natürlich hätte die öffentliche Hand ihre Verantwortung für die Digitalisierung unseres kulturellen Erbes übernehmen müssen. Niemals hätte man das einer Firma überlassen dürfen, die lediglich an Userdaten und in keiner Weise an Inhalten interessiert ist.
Quelle und Interview: