Profil: Aufgedeckt: Der Spion in der SPÖ-Zentrale [ein Bibliothekar]

Ein SP-Bibliothekar arbeitete bis 1988 unerkannt für den Geheimdienst Ungarns und der Tschechoslowakei. Ein ungarischer Historiker entdeckte nun seine Berichte im Historischen Archiv des Nachrichtendienstes in Budapest.

In der SPÖ-Zentrale in der Wiener Löwelstraße fiel er nur durch Freundlichkeit und Übergewicht auf. Richard K. arbeitete dort seit dem Jahr 1963 als Bibliothekar. „Wenn man einen Parteitagsbeschluss gesucht hat, hat er dir ihn innerhalb weniger Minuten besorgt“, erinnert sich sein Zimmernachbar Franz Schäfer: „Er war sehr belesen und ein wandelndes Lexikon.“ …

Auch wenn der Bibliothekar – aus heutiger Sicht – keine großen Geheimnisse verriet, so belegen die Akten die Sammelwut östlicher Geheimdienste im Kalten Krieg. …

K. wurde im März 1945 in Punitz bei Güssing geboren und kam 1961 als junger Hilfsarbeiter nach Wien. Er trat 1962 der SPÖ bei und heuerte im SPÖ-Zentralsekretariat an. Nun holte er Hauptschulabschluss, Handelsschule und Matura in Abendkursen nach und leitete schon ab 1965 die 20.000 Bände umfassende Karl-Marx-Bibliothek der SPÖ. Daneben begann er auch ein Studium der Geschichte, das er aber nicht abschloss. 1975 gab er den Band „Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht“ heraus. Daneben veröffentlichte er auch „Minnegedichte“ – bemühte Gebrauchslyrik auf Schulniveau. …

http://www.profil.at/oesterreich/spion-spoe-zentrale-7510412

via http://library-mistress.blogspot.co.at/2016/08/der-bibliothekar-als-spion.html

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