Anlässlich der gestrigen Oscar-Verleihung in Hollywood wies mich eine Kollegin (Irene Förster, besten Dank dafür!) darauf hin, dass die Namensgebung des Preises womöglich einen (mittelbaren) bibliothekarischen Hintergrund hat:
In den ersten Jahren der Verleihung wurde die Trophäe noch ausschließlich als Academy Award of Merit bezeichnet. Wer letztendlich der Pate für den Namen Oscar war, ist heute nicht mehr mit Bestimmtheit zu klären. Fest steht, dass der prägnantere neue Name schon im Jahr 1931 weitgehend verwendet wurde. Vier Personen werden immer wieder als Taufpate genannt. Erstens ist hier die ehemalige Bibliothekarin der Akademie, Margaret Herrick zu nennen. Sie soll beim Anblick der Statue gesagt haben: „Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!“. In den Büchern der Akademie wird sie oft als offizielle Namensgeberin angeführt. Zweitens ist Bette Davis zu nennen, die immer wieder betont haben soll, dass die Statue sie an ihren ersten Mann Harmon „Oscar“ Nelson erinnere. Als dritter im Bunde gilt der Filmkolumnist Sidney Skolsky, der felsenfest behauptete, der erste Namensgeber gewesen zu sein. Als viertes heißt es, es soll der Filmemacher Walt Disney gewesen sein. Als die Akademie nämlich fieberhaft im Geheimen einen Namen für die Trophäe gesucht hatte, hatte ein Mann vorgeschlagen, die Trophäe „Oscar“ zu nennen. Walter Disney hatte dies mitbekommen und geglaubt, es sei nun der Name der Trophäe und bedankte sich dann bei einer Verleihung in den 50er Jahren für seinen „Oscar“.