CfP für Jahrbuch für Internationale Germanistik (Rahmenthema: Zwischen Skylla und Charybdis? – Forschung, Wissenschaftsverlage und Web 2.0)

Jahrbuch für Internationale Germanistik
Rahmenthema: Zwischen Skylla und Charybdis? – Forschung,
Wissenschaftsverlage und Web 2.0

Welcher Forscher kennt nicht die Erfahrung der mangelnden Wertschätzung seiner Forschungsergebnisse, ablesbar an einer geringen Anzahl verkaufter Exemplare seiner Edition, seiner grundlegenden Monographie oder eines Handbuchs, an dem er maßgeblich mitwirkte? Haben es da die Kollegen besser, die alles gleich auf die Open-Access-Karte gesetzt haben und Wissenschaft als Dienstleistung für die Community begreifen? Nur scheinen dort ebenfalls die Forschungsergebnisse wie in einem schwarzen Loch zu verschwinden um an anderer Stelle des Universums als Plagiat wieder aufzutauchen. Das Verhältnis des Forschers zum wissenschaftlichen Buchverlag ist durch die medialen Umbrüche belastet, um es neutral zu formulieren: die Verlage können nicht mehr damit rechnen, dass die von ihnen produzierten Handbücher, Editionen und Monografien ´von jeder Fach- und Universitätsbibliothek angekauft werden. Demzufolge werden die Stückpreise heraufgesetzt in Höhen, die es noch weniger Bibliotheken erlauben, eines dieser Bücher zu erwerben.

Gleichzeitig haben die Verlage noch kein ausgereiftes Verhältnis zur e-Publikation gefunden und probieren vom pay per view bis zu Nationallizenzen neue Einnahmequellen aus. Wäre es da nicht vernünftiger, die in der Regel öffentlich geförderte Forschung auch ihre Ergebnisse selbst verwalten zu lassen? Könnten Universitäts-Bibliotheken e-books herstellen und Papierversionen als books on demand? Kann die Universität nicht selbst ihre Bücher als Freiexemplare in einer Mindestauflage verlegen? Und wäre es nicht vernünftiger, den Verlagen die Studienbücher und gut verkäuflichen Themenbände zu überlassen, statt zu lamentieren, dass die Preise für kritische Editionen und Handbücher unbezahlbar geworden sind? Gesucht werden für das Rahmenthema Beiträge, die Auswege aus der Krise aufzeigen, allerdings solche, die nicht eine völlige Abkehr vom (auch) gedruckten Buch beinhalten.

Beiträge zum Rahmenthema werden erbeten an Ulrich Seelbach
<ulrich.seelbach@uni-bielefeld.de> (bis 15. September 2013)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert