Notwendige Sanierungsarbeiten am Vorplatz des Bildungszentrums im September abgeschlossen
Wien (OTS) – Ein riesiges Bücherregal weist den Weg: Das Bildungszentrum (BIZ) der Arbeiterkammer Wien wurde in den vergangenen Jahren saniert und modernisiert. Bisher diente es für unterschiedliche Zwecke, jetzt bekommt es den Schwerpunkt als Aus- und Weiterbildungszentrum: Es wird eine zentrale Anlaufstelle für SchülerInnen und Lehrlinge, für Erwachsenenbildung, für AK-interne und externe Schulungen und Beratungen, für die Aus- und Weiterbildung von BetriebsrätInnen und für Veranstaltungen und Fachtagungen, etwa Bildungsmessen und die Kultur-Reihe „Stadtgespräche“. Der junge österreichische Künstler Hans Schabus entwarf dafür die Fassadengestaltung. Die Sanierung des Platzes und die Wiederherstellung der Grünflächen sollen im September abgeschlossen sein.
Im Zuge der Neuausrichtung des BIZ wurde auch der Vorplatz an der Theresianumgasse saniert, weil der Asphalt durch Hohlräume darunterliegender Keller teilweise gefährdet war. Ein Gutachten zeigte die Notwendigkeit, den gesamten Vorplatz neu zu gestalten. Im Rahmen dieser notwendigen Sanierungsarbeiten wurde im Jahr 2010 ein künstlerischer Wettbewerb für die Fassadengestaltung des Bildungszentrums ausgeschrieben.
Der renommierte österreichische Künstler Hans Schabus ging als Sieger hervor: Er konzipierte ein Metall-Bücherregal mit dem Titel „Regalité“, das parallel zur Fassade des BIZ verläuft. Hinter dem Kunstnamen stehen die Begriffe „Regal“ und „Egalité“, also das französische Wort für „Gleichheit“. Die Idee dahinter ist, dass Bildung, auch durch Bücher symbolisiert, für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein muss. So wie auch das neu sanierte Bildungszentrum allen Interessierten offenstehen wird.
Das Bücherregal ist knapp 74 Meter lang, einen Meter tief und 15 Meter hoch. Es soll für die Dauer von zehn Jahren installiert sein und wird auch für Ankündigungen von BIZ-Veranstaltungen verwendet werden. Die bauliche Widmung gilt für zehn Jahre (bis 2022). Das Bücherregal lässt die Fassade und die Bäume am Vorplatz unberührt.
Einige Details dazu: Hans Schabus hat sich ausgehend von der früheren Nutzung des Areals als Franz-Domes-Lehrlingsheim, entworfen von Roland Rainer, und der darin befindlichen Bibliothek für ein Bücherregal als „Objekt der Bildung“ entschieden. Der Künstler hat für das Projekt bewusst den Industriecharakter des Gerüsts gewählt. Er greift auf bestehende Systeme wie eine handelsübliche feuerverzinkte Stahlkonstruktion mit feuerverzinkten Metall-Flach-Paletten zurück. Bausteine, die man auch wieder ohne Schaden entfernen kann. Die Konstruktion weckt neben dem Anklang an ein großes Bücherregal auch die Assoziation zu einem Baugerüst: Das Baugerüst als Metapher für einen permanenten Veränderungsprozess, Transparenz, Neukonstruktion – auch eine Metapher für das Bildungshaus.
Hans Schabus, 1970 in Kärnten geboren, gehört zu den wichtigsten österreichischen Künstlern seiner Generation und hat auch international großen Erfolg. 2005 war er der Vertreter Österreichs bei der Biennale in Venedig. Derzeit ist von Schabus die Ausstellung „Vertikale Anstrengung“ im 21er Haus zu sehen.
Zur Vernissage Anfang Oktober werden die VertreterInnen der Medien gesondert eingeladen.
Mehr Informationen zum kulturellen Auftrag der Arbeiterkammer unter http://kultur.arbeiterkammer.at