APA: Linde und Manz führen ihre Datenbanken zusammen

Wien (OTS) – Ein wichtiger Schritt für die Online-Rechtsinformation in Österreich: Pünktlich zur Buchmesse bündeln Linde und Manz ihren Service. Die Rechtsdatenbank (RDB) und Lindeonline verlinken direkt auf die Volltexte des jeweils anderen Anbieters. Für die Kunden der RDB und von Lindeonline bedeutet das eine wesentliche Arbeitsvereinfachung ohne Mehrkosten.

„Nutzer beider Datenbanken können ab sofort mit nur einer Suche Treffer aus beiden Angeboten generieren. Durch die Volltextverlinkung können sie aus der RDB direkt etwa auf die SWK oder SWI zugreifen und aus Lindeonline auf ecolex oder ZAS“, sagt Manz-Geschäftsführerin Susanne Stein. „Wir bieten unseren Kunden jetzt schon sehr viel“, betont Linde-Geschäftsführer Andreas Jentzsch. „Durch diese neue Form der Zusammenarbeit profitieren neben den Kunden auch die Autoren: Sie erreichen nun noch mehr Leser.“

Linde und Manz werden ihre Zusammenarbeit im kommenden Jahr noch weiter intensivieren. In einer zweiten Phase wird im Lauf des Jahres 2014 ein „Single Sign On“ den Zugang zu beiden Datenbanken mit nur einem Benutzerkenn- und Passwort ermöglichen. In einer dritten Phase sollen ausgewählte Werke wechselseitig lizenziert werden; damit ist dann auch der Zugriff auf den Volltext dieser Werke möglich. Mit diesen Verbesserungen werden Lindeonline und die RDB für ihre Nutzer noch einfacher und vor allem effektiver. Auch andere Verlage sind eingeladen, sich dieser Kooperation anzuschließen.

Die RDB ist seit 1986 Pionier und Marktführer unter den Rechtsdatenbanken. Lindeonline wurde speziell für die tägliche Informationsrecherche von Wirtschaftstreuhändern entwickelt und deckt seit 2009 den gesamten Steuer- und Wirtschaftsbereich erfolgreich ab.

Quelle: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20130924_OTS0103/linde-und-manz-fuehren-ihre-datenbanken-zusammen-bild

Auch: http://www.buecher.at/show_content.php?sid=127&detail_id=7194http://www.rdb.at/aktuell/meldung_linde.html

Also eigentlich „führen“ die beiden Anbieter ihre Datenbanken nicht zusammen, sondern verlinken gegenseitig. Tatsächlich waren ja bestimmte Linde-Inhalte vor gar nicht allzu langer Zeit Teil der RDB, so die Volltexte der „SWK“, „SWI“, „PV-Info“ bis 2010. Jetzt wird halt gefeiert, dass man zumindest per Link wieder in die Volltexte gelangt (wenn man die betreffende Verlagsdatenbank lizenziert hat).

Es ist dies ein weiteres Zeichen für eine neue Phase in der Geschichte der juristischen Datenbanken in Österreich.

Phase I: Datenbankkonzentration. Ursprünglich war ja die RDB eine verlagsübergreifende Datenbank und hatte fast monopolartig alle relevanten Inhalte vereinigt. Das war zumindest aus Nutzersicht sehr gut: Ein Zugang zu allen Inhalten.

Phase II: Datenbankdiversifikation bei Verlagskonzentration, Später wurde die ursprünglich verlagsübergreifende RDB-Datenbank immer mehr zur Manz-Datenbank, da diese von Anfang an federführend war und die anderen Verlage (Lexis-Nexis, Linde) zunehmend ihre Inhalte in verlagseigene Datenbanken überführten bzw. solche erst aufbauten und aus der RDB ausstiegen. Aus Nutzersicht hat das zumindest zu einer Verbesserung der Datenbanken in technischer Hinsicht geführt (Wettbewerb bewirkte Innovation), andererseits war die Zersplitterung ein Nachteil (für umfassenden Zugang zu digitaler juristischer Information musste man nun mehrere Datenbanken lizenzieren und auch immer genau wissen, wo man was sucht …)

Phase III: Datenbankausbau durch Lizenzierung und Verlagszusammenarbeit. Nach dieser Phase des digitalen Besinnens auf die rein eigenen Verlagsinhalte gibt es momentan wieder ein Aufeinanderzubewegen der Verlage. Einerseits verschränken Verlage ihre Datenbankangebote durch Links (Manz-Linde, RIDA-Manz) oder aber sie lizenzieren ihre Inhalte auch anderen Datenbanken (Inhalte also nicht exklusiv, etwa bei den „alten“ Springer-Zeitschriften), oder sie nutzen ein Datenbankportal eines Mitbewerbers auch (teilweise) exklusiv für die eigenen Verlagsinhalte (Lexis-Nexis-Verlag Österreich).

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