UB Klagenfurt im Leistungsbericht 2009 der Universität Klagenfurt

Aus dem Leistungsbericht 2009 der Universität Klagenfurt, S. 39-42:

4. Bericht über die Aktivitäten im Bereich der Bibliothek

4.1 Einbindung der Bibliothek in den Universitätsbetrieb

Die zentrale Aufgabe der Universitätsbibliothek der Alpen-Adria-Universität ist die Bereitstellung von Literatur (Bücher, Zeitschriften und andere Publikationsformen in gedruckter und elektronischer Form) für Lehre und Forschung: Erwerbung, formale und inhaltliche Erschließung auf standardisiertem Niveau ermöglichen einen benutzerfreundlichen Zugang zu allen Medien. Das Berichtsjahr war wiederum durch straffe Sparmaßnahmen geprägt, trotzdem wurde versucht, das Angebot an Literatur noch zu erweitern. In diesem Sinne sorgt die Universitätsbibliothek auch für den Erwerb von Nutzungs- und Zugangslizenzen und die Organisation des Zugriffs auf elektronische Ressourcen.

Publikationen von MitarbeiterInnen der Universität werden in den Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbunds integriert. Dissertationen und Habilitationen der Universität müssen in gedruckter und elektronischer Version abgegeben werden. Die Bibliothek sorgt für die Integration in den Verbundkatalog.

Die Vermittlung von an der Universitätsbibliothek nicht vorhandenen Informationsträgern
aus anderen Bibliotheken des In- und Auslands und die Beschaffung von Kopien von Zeitschriftenaufsätzen gehören nach wie vor zu den Kernbereichen der bibliothekarischen
Dienstleistungen, obgleich neben der konventionellen Fernleihe über Dokumentenlieferdienste (Document Delivery) Dokumente ohne Vermittlung durch die Bibliothek bestellt werden können. Im Jahr 2010 wurden 8638 Bestellwünsche bearbeitet (passive und aktive Fernleihe).

Zu Semesterbeginn werden stets Einführungen in die Benützung der Bibliothek angeboten. Im Jahr 2009 haben 1096 Interessierte dieses Angebot der Bibliothek angenommen.

Die Universitätsbibliothek beteiligt sich auch an öffentlichen Veranstaltungen, so etwa im
Oktober 2009 an „Österreich liest“, bei der in Kooperation mit der Abteilung Wissenstransfer der 1. Kärntner Campus-Literaturpreis der AAU vergeben und die Ausstellung „Künstlerbücher: ein Buch ist ein Buch ist ein Buch?“ eröffnet wurde.

Neu eingeführt wurde, dass MitarbeiterInnen der AAU zwei Exemplare ihrer Publikationen der UB gratis zur Verfügung stellen, sofern für diese ein Druckkostenzuschuss vom Forschungsbeirat gewährt worden ist. Diese Exemplare werden in einer Vitrine außerhalb der Bibliothek und in einer eigens eingerichteten Leseecke in der Bibliothek präsentiert.

4.2 Benutzerzufriedenheit

Im Frühjahr wurde eine BenutzerInnen-Befragung durchgeführt, die sehr positiv ausgefallen ist.

Erstmals beteiligte sich die Universitätsbibliothek am BIX (Bibliotheksindex) und an der
ÖBS (Österreichischen Bibliotheksstatistik). Der BIX wird jährlich vom Deutschen Bibliotheksverband und dem Hochschulbibliothekszentrum Nordrhein-Westfalen organisiert, die ÖBS von der OBVSG (Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbH). Die beiden Statistiken beschreiben die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken. Kriterien sind etwa Angebot, Ausstattung, Nutzer-Orientierung, Effizienz; sie bieten die Möglichkeit, Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene zu messen, zu vergleichen, diese Zahlen auch im Mehrjahresvergleich zu beobachten und entsprechende Verbesserungen durchzuführen.

Als eine der ersten Maßnahmen aufgrund der Ergebnisse wurden die Öffnungszeiten ab 1. Oktober 2009 um eine halbe Stunde täglich verlängert. Die Bibliothek war somit im Berichtsjahr an 272 Tagen bzw. für 2250 Stunden geöffnet.

Die Bibliotheks-Homepage wurde benutzerfreundlicher gestaltet: Über einen Link können nun Bestellvorschläge abgegeben werden, im lokalen Katalog wurde ein Button zum Verbundkatalog eingerichtet. Das Design der Bibliotheks-Homepage wurde dem Corporate Design der Universität angepasst und dabei die Barrierefreiheit bei der Oberflächengestaltung berücksichtigt. Bereits in Planung sind die Neugestaltung und bessere Benutzbarkeit der Mediathek sowie zusätzliche Steckdosen in den Lesesälen.

Die Universitätsbibliothek verfügt über einen Gesamtbestand von 802.667 Bänden (inklusive Bibliothek des IFF Wien). Rund ein Viertel des Gesamtbestandes ist im Freihandbereich aufgestellt und somit für alle Interessierten frei zugänglich, darunter auch der Großteil der 2288 abonnierten Periodika.

Der Ausbau der Digitalen Bibliothek ist ständiges Ziel. Es ist 2009 insofern erreicht worden, als 25,09 Prozent des Literaturbudgets, nämlich 207.338 Euro für die Lizenzierung von 38 Datenbanken und E-Books ausgegeben wurde.

Die Benutzungsfrequenz der Bibliothek hat um 2,2 Prozent abgenommen: 181.338 BesucherInnen wurden gezählt bei insgesamt 45.413 registrierten BenutzerInnen. Auch die Anzahl der Entlehnungen ist mit 160.941 gegenüber dem Jahr 2008 (161.930 Entlehnungen) leicht zurückgegangen. Angestiegen ist jedoch die Nutzung der Lehrbuchsammlung: Hier gibt es einen Zuwachs von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die Lehrbuchsammlung standen im Berichtsjahr 20.309 Euro zur Verfügung.

Für die dreißig Datenbanken, für die es eine detaillierte Nutzungsstatistik gibt, wurden
130.626 Recherchen gezählt. Bei den 15.579 E-Journals wurden über die EZB (Elektronische Zeitschriften-Bibliothek) 12.077 Zugriffe (Fächerstatistik: 14.210 Zugriffe) registriert, das sind 33,1 Zugriffe pro Tag. Dies entspricht einer Abnahme von 3,7 Prozent zum Jahr 2008.

4.3. Teilnahme am Österreichischen Bibliothekenverbund

4.3.1 Kooperation der Universitätsbibliothek mit der Verbundzentrale

Das Gemeinschaftsunternehmen der österreichischen Universitätsbibliotheken ist der Österreichische Bibliothekenverbund, dem derzeit 76 Bibliotheken von 59 Trägerinstitutionen angehören und bei dem die Bibliothek der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt seit 1992 mitarbeitet.

MitarbeiterInnen der Bibliothek nehmen regelmäßig an Versammlungen des Österreichischen Bibliothekenverbundes, an Treffen der SystembibliothekarInnen und am jährlich stattfindenden Verbundtag teil, ebenso sind sie in den lokalen Redaktionen für Formal- und Sacherschließung tätig.

Die Angehörigen der Abteilung EDV-Administration und -Entwicklung gewährleisten die
Verfügbarkeit des lokalen Bibliotheksverwaltungssystems und haben an den laufenden
Aktivitäten des Österreichischen Bibliothekenverbundes teilgenommen.

4.3.2. Bericht zur Umsetzung des § 85 UG 2002 (zentrale Datenbank für wissenschaftliche
und künstlerische Arbeiten) in Zusammenarbeit mit OBVSG

An der Alpen-Adria-Universität müssen alle Abschlussarbeiten auch in digitaler Form abgegeben werden. Mit dem bestehenden Procedere ist die Universität auf die Umsetzung des § 85 UG 2002 vorbereitet und kann jederzeit die digitalen Versionen in ein nationales digitales Repositorium einspeisen.

4.3.3 Erste Erfahrungen mit Primo

Die neue Suchoberfläche Primo wird auch an der UB der AAU Klagenfurt mit großem Interesse verfolgt. Es werden weiterhin Erfahrungsberichte der Bibliotheken, die bereits Primo implementieren, gesammelt. Die oben erwähnte Reduktion der Nutzung von elektronischen Daten kann eine neue Suchoberfläche sicherlich zukünftig nicht nur verhindern, sondern die Nutzung von diversen Ressourcen überproportional steigern, da die „One-Stop“-Recherche dem modernen Nutzerverhalten entgegenkommt.

4.3.4 Entwicklung im Bereich der digitalen Bestände

Die UB Klagenfurt nimmt an der Kooperation E-Medien Österreich teil. Ziel dieser Kooperation ist die Zusammenarbeit von Bibliotheken, Archiv-, Informations- und Forschungseinrichtungen (derzeit fünfzig), insbesondere der koordinierte Kauf- und Lizenzerwerb von Datenbanken, elektronischen Zeitschriften, elektronischen Büchern und die koordinierte Administration dieser Ressourcen. Die UBK bezog 16 der insgesamt 38 angebotenen Datenbanken über das Konsortium und sie stellte 503 Datenbanken, davon 38 campusweite Lizenzen, zur Verfügung.

4.4 Bibliothekarsausbildung

Die UB Klagenfurt legt einen großen Scherpunkt auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden im Sinne des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung von Wissen. In Zeiten der Krise und der Sparmaßnahmen ist es absolut wichtig, das Know-How zu sichern, zu aktualisieren und weiter auszubauen, um auf zukünftige Entwicklungen und Anforderungen vorbereitet zu sein. Es wurden zahlreiche Kurse der Österreichischen Nationalbibliothek besucht, einige im Rahmen der internen Weiterbildung belegt, und es war eine rege Teilnahme an Sitzungen und Tagungen zu verzeichnen.

An der UB ist kein Universitätslehrgang zur Bibliothekarsausbildung eingerichtet. Für die
Ausbildung von KollegInnen der Bewertung A1 und A2 ist der Universitätslehrgang „Library and Information Studies“ (Ausbildungsorte: Wien, Graz oder Innsbruck) vorgesehen. Im Berichtsjahr wurde keine derartige Ausbildung getätigt. Allerdings besuchten zwei KollegInnen der Bewertung A3 den Ausbildungslehrgang „Bibliotheks-, Dokumentations- und Informationsdienst“ in Wien.

Die Bibliothek bildet auch eine Person für den Lehrberuf „Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistent/in“ aus; sie steht bereits im letzten Lehrjahr und hat die Berufsschule in Wien erfolgreich abgeschlossen.

Die Universitätsbibliothek bot im Jahr 2009 einigen SchülerInnen die Möglichkeit, ihre
Schnuppertage hier zu absolvieren, und einer Schülerin, das Ferialpraktikum im Sommer
an der UB zu verbringen.

Mobility Staff

Im Rahmen des Erasmus Mobility Staff Program war eine Kollegin aus Polen für eine Woche an der Universitätsbibliothek Klagenfurt zu Gast; zwei Mitarbeitende aus Klagenfurt hielten sich für je eine Woche an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Bozen auf.

Quelle:

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