Aus dem Leistungsbericht der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, S. 35-36:
III. Bericht über die Aktivitäten im Bereich der Bibliothek
Die Universitätsbibliothek spielt seit jeher eine führende Rolle unter den Bibliotheken der drei Musikuniversitäten Österreichs. Sie ist wesentlicher Teil der universitären Infrastruktur und als ein Informationszentrum der Universität ein wichtiger Partner für deren Leistungsangebot. Die Zielsetzungen der Universitätsbibliothek orientieren sich an ihren Aufgaben als zentrale Dienstleistungseinrichtung zur Literaturversorgung der Universität.
2009 feierte die Universitätsbibliothek die 100. Wiederkehr ihrer Gründung. Aus diesem Anlass ist ein Film entstanden, der die gegenwärtige Bibliothek ins Bild rückt: als zentrale Schnittstelle zwischen Theorie und musikalischer Praxis, die sich heute in einem ihrer größten Veränderungsprozesse befindet. Als Gegenstück zur filmischen Präsentation der heutigen Universitätsbibliothek ist im Rahmen der Ausstellung „Akademie – Hochschule – Universität. Von der Verstaatlichung zur Ausgliederung“, die von der Arbeitsgemeinschaft ABIK 2009 gestaltet worden ist, die 100-jährige Bibliotheksgeschichte gewissermaßen als Rückblick in historischen Schlaglichtern dargestellt worden.
Einen wesentlichen Teil ihrer Leistungen erbringt die Universitätsbibliothek nach wie vor in ihrem Bestreben, die alte Bibliotheksstruktur mit der durch das Universitätsgesetz erfolgten neuen Organisationsstruktur der Universität in Einklang zu bringen. 2009 konnte die elektronische Erfassung des gesamten Buchbestands der Universitätsbibliothek abgeschlossen werden. Die elektronische Erfassung des weitaus größeren Bestands an Noten ist für die kommenden Jahre vorgesehen.
Im Mittelpunkt der Neuerwerbung von Informationsträgern standen auch 2009 neben dem schon in den Jahren zuvor intensiv gepflegten Bereich Zeitgenössische Musik in Verbindung mit dem Festival „Wien modern“ auch neue Forschungsbereiche wie Gender Studies, Medienkomposition und Kulturwissenschaften. Damit unterstützt die Universitätsbibliothek den stetigen Veränderungsprozess des Lehr- und Forschungsangebots der Universität.
Die seit Jahren kontinuierlich gestiegene Zahl der Entlehnungen hat im Jahr 2009 erstmals über 50.000 betragen. Diese erfreuliche Entwicklung ist einerseits auf die Erweiterung des Online-Katalogs zurückzuführen und andererseits als ein deutlicher Indikator für die hohe Akzeptanz der Universitätsbibliothek und deren Serviceleistungen seitens ihrer internen und externen BenutzerInnenschaft zu werten.
Die Universitätsbibliothek ist – neben der Teilnahme am Österreichischen Bibliothekenverbund – auch Mitglied der „Kooperation E-Medien“, mit deren Unterstützung sie ihr Angebot an Online-Forschungsdatenbanken 2009 erheblich erweitert hat. Dies ist nicht zuletzt auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass das Angebot an musikspezifischen Datenbanken seitens der Anbieter drastisch erweitert wurde.
Hinsichtlich der Einrichtung einer zentralen Datenbank für wissenschaftliche und künstlerische Arbeiten wird einerseits mit der Verbundzentrale des Österreichischen Bibliothekenverbunds kooperiert, andererseits ist ein universitätsinterner Diskussionsprozess zur optimalen Ausgestaltung unter Berücksichtigung der Spezifika einer großen Kunstuniversität im Gange.
Im Zusammenhang mit der neuen Software PRIMO sind noch einige Parameter ungeklärt bzw. deren Anwendbarkeit auf die konkreten universitären Erfordernisse diskussionsbedürftig, sodass eine Einführung auch angesichts der finanziellen Notwendigkeiten derzeit nicht angedacht ist.
Das erklärte Ziel der Universitätsbibliothek ist, die „klassischen“ Dienstleistungen von
Bibliotheken wie Sammeln, Erschließen, Bereitstellen, Orts- und Fernleihe sukzessive zu
erweitern, zu verbessern und durch neue Dienstleistungen anzureichern. Die Universitätsbibliothek orientiert sich dabei an den Wünschen und Bedürfnissen ihrer
BenutzerInnen als ihrer primären Zielgruppe.