Felder-Archiv stellt in Linz aus. Perlen aus der Sammlung Hartmann werden im Stifter Haus in Linz präsentiert
Das Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek zeigt derzeit eine Auswahl
der Sammlung Hartmann im Stifter Haus in Linz. Der Sammler Gerhard Hartmann lässt seit vielen Jahren handschriftliche Blätter und bildnerische Arbeiten anfertigen, die miteinander korrespondieren. Zu den Perlen der Sammlung gehören Blätter von Friederike Mayröcker, Arno Geiger und Martin Walser ebenso wie Arbeiten von Michaela Spiegel, Wolfgang Seierl und Jürgen Brodwolf.
Am 9. Dezember wurde die Ausstellung unter Mitwirkung von Dr. Jürgen Thaler (Felder-Archiv), Schriftsteller Reinhard Kaiser-Mühlecker, Sammler Gerhard Hartmann und Maler Wolfgang Stifter eröffnet.
gedichtet/gezeichnet
dichter und künstler im dialog
die sammlung hartmann
Ausstellungsdauer:
10. Dezember 2010 bis 20. März 2011
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 15 Uhr
Geschlossen am 24.12., 25.12., 31.12. und 1.1.
Die Sammlung Hartmann
Brigitte und Gerhard Hartmann besitzen eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Grafik im deutschsprachigen Raum. Seit einigen Jahren bauen sie gezielt und mit großem Geschick eine neue, spezielle Sammlung auf, die handschriftliche Texte mit bildnerischen Arbeiten verknüpft. Diese Sammlung wird gemeinsam mit dem Sammlerehepaar vom Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek betreut.
Im Zentrum der Sammlung steht das Interesse am Dialog von Handschrift und Bild. Handschriftliche Texte werden in bildnerische Arbeiten überführt. Bildnerische Arbeiten kommentieren handschriftliche Texte. Es entsteht ein Spiel aus Bildern und Formen, Zeichen und Symbolen. Beim Betrachten machen wir einzigartige Erfahrungen zwischen Bildlichkeit und Schriftlichkeit: Die Schrift erscheint als Bild, das Bild als Schrift. Die so entstandenen Kombinationen stellen Fragen: Wie wichtig ist der Sinn eines Gedichts, der sich jenseits der sprachlichen Materialität ansiedelt? Kann man den Sinn eines literarischen Texts in ein anderes Medium überführen? Hilft das Bild, den literarischen Text zu verstehen? Welche Erfahrungen kann man beim Betrachten eines handschriftlichen Blattes machen? Wie stark verengt typografische Reproduktion überhaupt den Sinn von Schrift? Entsteht bei der Betrachtung des gedichteten und gezeichneten Blattes ein imaginäres drittes, ein neuer Sinn, eine neue ästhetische Erfahrung, die weder das Bild noch der Text allein erzeugen kann?
Insgesamt zeigt die Ausstellung in 25 künstlerischen Dialogen die faszinierenden Bezugsmöglichkeiten von Schrift und Bild. Die Ausstellung lässt uns eine in dieser Form einmalige ästhetische Erfahrung von Wort und Bild machen. Die Ausstellung ist noch bis zum 20. März 2011 im Stifter-Haus in Linz zu sehen.
http://www.stifter-haus.at/index.php?menuid=2-2
Pressemeldung VLB: http://www.vorarlberg.at/vlb/vlballgemeines/pressedienst/dateien/2010-12-21.FMFA-Ausstellung%20Hartmann%20in%20Linz.pdf