FWF-Projekt: Ludwig Tiecks Bibliothek. Anatomie einer romantisch-komparatistischen Büchersammlung

Das Ziel dieses Projektes ist die virtuelle Rekonstruktion der berühmten Bibliothek (ca. 9000 Bände) des deutschen Romantikers Ludwig Tieck (1773-1853). Tiecks Büchersammlung – so die zentrale These – stellt eine wissenschaftliche Privat- und Dichterbibliothek dar, die in idealer Weise die Grundlage für Lese- und Schreibweisen verkörpert, die als genuin komparatistisch beschrieben werden müssen. Die Rekonstruktion und Würdigung dieser Bibliothek, die seltene, wertvolle Drucke von der Renaissance und dem Siglo de oro bis hin zu Tiecks Gegenwart enthielt und in einer Berliner Auktion 1849/50 verkauft wurde, stellt in der Erforschung der europäischen Romantik und dem systematischen Erfassen und Evaluieren protokomparatistischer Büchersammlungen eine Pionierarbeit dar. Da die Auflösungsgeschichte der „Bibliotheca Tieckiana“ äußerst komplex ist, besteht das Desiderat in einer Auflistung der kompletten Bibliothek nach modernen Standards der Katalogisierung, um alle Daten zu Tiecks Bücherkauf und -gebrauch festzuhalten und darüber hinaus alle Exemplare zu lokalisieren und zu untersuchen (nun hauptsächlich in Berlin, Breslau, Göttingen, Halle, Krakau, London, München, Wien, Wroclaw und wahrscheinlich in Lodz, St. Petersburg, Warschau; aber auch in Privatbesitz). Die Evaluation der Bedeutung von nach Wien verkauften Beständen für die K.K. Hofbibliothek stellt einen wichtigen Bereich des Projektes dar. …

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