Schlechte Raumluft ließ in den Museen der Neuen Burg Klaviere knacken und Rüstungen rosten. Die Reaktivierung der historischen Klimaanlage soll helfen.
… Das Haus, das ab 1881 Gottfried Semper und Karl Freiherr von Hasenauer für Kaiser Franz Joseph bauten, hat nämlich ein Problem mit dem Raumklima. Damit ist die Neue Burg nicht allein. Und trotzdem ist die Angelegenheit ernster als anderswo. Im Gebäude, das als Archiv, Bibliothek und Museum genutzt wird, lagern Exponate von unschätzbarem Wert. Diese sollten eigentlich bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit gelagert werden, damit sie auch die nächsten Jahre so überstehen wie die vergangenen. Die Realität sieht anders aus.
… Regeln soll die Sache nun Reinhold Sahl, der als neuer Burghauptmann seit Anfang des Jahres der eigentliche Herr über das Gebäude und seine Mieter ist. Unterschiedliche Interessen inklusive. „Ja, im Prinzip gibt es den Wunsch der Reaktivierung des Luftbrunnens“, sagt Sahl. Das Problem sei, dass das, was möglicherweise für das Museum für Völkerkunde oder die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums gut sei, anderen Mietern weniger gefällt. Gemeint ist vor allem die Nationalbibliothek, die konservatorisch ganz eigene Anforderungen an das Raumklima stellt. Vergangenen Dienstag jedoch setzte die Burghauptmannschaft eine Arbeitsgruppe zum Thema ein, die zwischen den Interessen vermitteln – und den Luftbrunnen reaktivieren soll. …
Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/wien/667719/Rost-statt-Glanz_Der-Klimakeller-der-Hofburg