Der Arbeitskreis kritischer BibliothekarInnen KRIBIBI lädt zur Frühjahrstagung unter dem Titel „‚Aus Spaß an der Freud‘. Ehrenamt zwischen Selbstausbeutung und Selbstverwirklichung?“. Die Tagung, die von Birgit Kramreither und Nikola Staritz geleitet wird, findet von 7. bis 9. Mai in Wien statt. – Kontakt für organisatorische Fragen hier; für inhaltliche Fragen hier. Anmeldung bis 30. April.
Zum Inhalt der Tagung: „Im Bibliotheksbereich spielt ehrenamtliche Arbeit eine wesentliche Rolle – nicht nur was ihre quantitative Verbreitung sondern auch was ihre Verknüpfung mit Fragen von Geschlechterverhältnissen, kapitalistischer Arbeit und Neoliberalismus betrifft. Das Ehrenamt bewegt sich im Spannungsfeld von behaupteter Selbstverwirklichung jenseits von Lohnarbeit – durchaus nicht frei von Hierarchie und Weisungsgebundenheit – und (Selbst-)Ausbeutung, die nicht zuletzt eine Öffentlichkeit aus der (finanziellen) Verantwortung nimmt, indem wichtige bildungspolitische und emanzipatorische Arbeit „freiwillig“, jedenfalls aber ohne Bezahlung, geleistet wird. Gerade im Kontext aktueller Debatten um „Selbstverantwortung“, „BürgerInnengesellschaft“ und andere neoliberale Schlagworte scheint also eine Auseinandersetzung mit dem Ehrenamt wichtig. Diese und ähnliche Fragen, sowie eigene (auch verschiedene) Umgänge, Zugänge und Betroffenheiten, aber auch die Suche nach Veränderungen und Utopien im Anschluss an eine Analyse und Kritik aktueller Arbeitsverhältnisse, werden deshalb Thema des KRIBIBI-Frühjahrsseminars 2010 sein“. Zum genauen Programm.
Besonders auch für wissenschaftliche BibliothekarInnen interessant: Das KRIBIBI-Herbstseminar im November wird sich dem Thema „Prekäre Arbeitsverhältnisse“ widmen, also beispielsweise der Arbeit in immer neuen befristeten und wenig abgesicherten Projekten.